Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Parkschule soll sicherer werden
Bildung Damit niemand unbefugt in die Stadtberger Schule gelangt, soll eine neue Schließanlage samt Überwachung her. Mit dem Missbrauchsfall in Augsburg hat das nur bedingt zu tun
Damit niemand unbefugt in die Stadtberger Grund- und Mittelschule gelangt, soll eine neue Schließanlage samt Videoüberwachung her. Mit dem Missbrauchsfall in Augsburg hat das nur bedingt zu tun, wie Rektor Jürgen Brendel erklärt.
Stadtbergen Wer in der Parkschule in Stadtbergen nichts zu suchen hat, dem soll es künftig deutlich erschwert werden, Zugang zu finden.
Rektor Jürgen Brendel erklärt: „Wir wollen Zeitschlösser an beiden Haupteingangstüren installieren, die nur zu bestimmten Zeiten offen sind.“Wer außerhalb dieser Zeiten ins Hauptgebäude will, muss sich über Video- und Gegensprechanlage im Sekretariat vorstellen.
Die neue Schließanlage sei keine Konsequenz aus dem Augsburger Fall, bei dem im Oktober ein Mann in eine Augsburger Grundschule eingedrungen war und sich dort auf der Toilette an einer Neunjährigen vergangen hatte. Rektor Brendel sagt: „Ich habe das schon vor längerer Zeit beantragt, vor über einem Jahr. Aber ich bin aufgrund dieses Vorfalls noch mal bei der Stadt vorstellig geworden und habe daran erinnert, dass das jetzt angebracht wäre.“
Seit 2002 gibt es in Bayern Vorschriften zum Schutz der Kinder vor Gefährdungen, auch für den Fall von Amokläufen. Außerdem hat jede staatliche Schule unter anderem in Zusammenarbeit mit der Polizei ein Sicherheitskonzept zu erstellen. Zusätzlich ist es an einigen Schulen im Landkreis bereits jetzt gang und gäbe, die Türen während des Unterrichts zu verschließen.
So zum Beispiel an der Grundund Mittelschule Fischach-langenneufnach: Wenn alle Schulbusse da sind, sperrt der Hausmeister zu, erklärte der stellvertretende Schulleiter Jörg Faßnacht im Oktober. Wer dann reinwill, muss klingeln. Über eine Kamera, die keine Aufnahmen macht, können die Sekretärinnen sehen, wer klingelt. So ähnlich funktioniert das Konzept auch an der Grund- und Mittelschule in Langweid und an der neuen Mittelschule in Gersthofen: Vormittags seien die Türen zu, erklärte Schulleiterin Sigrid Puschner. Morgens und mittags, wenn die meisten Schüler kommen und gehen, habe der Hausmeister aus seiner Loge den Verkehr im Blick.
Bald soll es auch an der Parkschule in Stadtbergen so ablaufen. Problematisch ist laut Rektor Brendel jedoch, dass die Parkschule nicht nur aus dem Hauptgebäude bestehe, sondern aus weiteren Pavillons im Pausenhof, wo sich ebenfalls Unterrichtsräume befinden. „Schüler müssen also teilweise von den Pavillons ins Hauptgebäude“, erklärt Brendel. Um das zu ermöglichen, müssten die Türen zwischen den Unterrichtsstunden „für fünf bis zehn Minuten“offen sein. Wie aber verhindern, dass in dieser Zeit Unbefugte ins Schulgebäude gelangen? „Das müsste man dann per Video überwachen, oder jemanden an die Türen stellen“, sagt Brendel und schiebt nach: „Bisher hatten wir das ja auch nicht. Aber man muss halt vorbeugen.“Wann genau die neue Schließ- und Überwachungsanlage eingebaut wird, weiß Brendel noch nicht genau. „Ich denke, nächstes Jahr im Frühling“, sagt er.
Thomas Bernhard von der Stadtberger Stadtverwaltung erklärt das weitere Vorgehen: „Die Schulleitung hat gewisse Vorstellungen. Dazu müsste der Eingangsbereich umgebaut und neue Beleuchtung installiert werden. Wir schauen nun mit einem Techniker, wie wir das umsetzen können.“Kostenpunkt: etwa 25 000 Euro – diesen Betrag hat Bernhard zumindest bei der Stadt angemeldet. „Der Haushalt 2019 ist ja noch nicht final, aber ich gehe davon aus, dass das durchgeht.“(mit jah)