Augsburger Allgemeine (Land West)
Grenzerfahrungen uf 220 Kilometern
Serie Auf 22 Etappen sammeln Redakteure viele Ghten von Lesern und berichten jede Woche darüber
Landkreis Augsburg „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“Das soll Johann Wolfgang von Goethe einmal gesagt haben – er musste es ja wissen, denn zu seiner Zeit gab es noch keine Autos, die einen schnell und bequem von A nach B bringen. Der Dichterfürst hätte sich zwar eine Kutsche leisten können. Trotzdem schnürte er lieber seine Wanderschuhe, um Land und Leute kennenzulernen. Die Redakteure des Augsburger Landboten und der Schwabmünchner Allgemeinen machten es nach: Sie umrundeten zu Fuß den Landkreis. Auf ihrem Weg sammelten sie viele Geschichten ein, die dann symbolisch in einen Wanderrucksack gepackt wurden. 22 Etappen benötigten sie nach dem Startschuss im Juli ganz im Wes- ten. Die ungewöhnliche Reise begann in Gabelbachergreut, einem Ortsteil von Zusmarshausen. Von dort führte die Wanderung durch die Reischenau in die hügeligen und waldreichen Stauden mit vielen spannenden Ausblicken. Mancher vergleicht die Landschaft mit der Toskana. Nur das Meer fehlt dort.
Nach dem anstrengenden Auf und Ab erreichten die Grenzgänger das Lechfeld – und damit den südlichsten Teil des Landkreises. Von Königsbrunn, der größten Stadt im Landkreis, wurde der Bogen um Augsburg geschlagen – über das Kloster Oberschönenfeld, Stadtbergen, Neusäß und Gersthofen steuerten die Redakteure dann den Nordosten des Landkreises an. Über den Lech ging es nach Thierhaupten und zurück in den hohen Norden, um schließlich das Lechtal zu durchqueren.
Die letzten Etappen führten zurück in den Holzwinkel, wo nach genau 22 Etappen und 220 Kilometern Schluss war. Die Kilometerangabe ist übrigens nicht ganz exakt, denn im Vorfeld der Tour ließen sich die Strecken nur grob am Reißbrett planen. Angepeilt waren ursprünglich auch nur 20 Etappen. Damit die Serie nicht zur körperlichen Grenzerfahrung wird, wurde das Programm dann kurzerhand ausgedehnt und um zwei Etappen erweitert. Damit wurde freilich auch der Rucksack voller. Apropos Rucksack: Im Vorfeld wollten Leser übrigens auch immer wieder wissen, ob und wann der Grenzgänger vorbeikommt. Der war dann leicht am
Az-blauen Rucksack zu erkennen – bereit für einen kleinen Ratsch über den Gartenzaun hinweg.