Augsburger Allgemeine (Land West)
Natürliche Power
Strom und Wärme von Mutter Natur
bei der Lagerung ist im Vergleich zu den fossilen Energieträgern deutlich geringer. Und zu guter Letzt wächst Holz nach und ist bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft eine verlässliche Energiequelle.
Holz gut – alles gut?
Holz ist also ein umweltfreundlicher Brennstoff. Allerdings können unter bestimmten Bedingungen viele Emissionen entstehen. Darunter Treibhausgase, die das Klima schädigen. Aber auch Schadstoffe wie Feinstaub, die gefährlich für die Gesundheit werden können. Aber was muss man beachten, um richtig zu heizen? Die Kaminkehrer aus Schwaben kennen sich aus und haben folgende Tipps für alle „Einheizer“:
● „Je besser das Holz getrocknet ist, desto höher ist die Energieausbeute. Hat das Holz noch 50 Prozent Restfeuchte, so sinkt der Heizwert erheblich“, weiß Erwin Kastenmayer, Obermeister der Kaminkehrerinnung Schwaben. „Auch die Schadstoffemission sind bei gut getrocknetem Holz niedriger“, sagt Kastenmayer weiter.
● Die Anheizphase sollte durch die Verwendung von kleinem Anfeuerholz möglichst schnell erfolgen, um in den Hochtemperaturbereich zu kommen.
● Eine ausreichende Luftzufuhr sorgt dafür, dass die flüchtigen Bestandteile zu Kohlendioxid und Wasserdampf verbrennen können.
Wenn es dann mal gut brennt, ist es wichtig, den Verbrennungsablauf zu beobachten, die richtige Anzahl von Holzscheiten zum richtigen Zeitpunkt aufzulegen und die Luftmenge richtig zu dosieren. Beim weiteren Heizen darf man nicht zu viel Holz auflegen. Die Holzmenge sollte stets dem Wärmebedarf angepasst sein: lieber kleinere Mengen, aber dafür häufiger.
Schwelbrand sollte tunlichst vermieden werden. Dabei können Teile der Holzsubstanz unverbrannt in die Umwelt entweichen und sich auf den Rauchgaswegen absetzen. Insbesondere Ruß und Teer sind sichere Anzeichen dafür, dass die Verbrennung nicht optimal ist, denn bei der optimalen Verbrennung von Holz bleibt nichts übrig außer grauer Asche. Auch in der Ausbrandphase darf die Luftzufuhr nicht völlig gedrosselt werden, da sonst die Gefahr der Kohlenmonoxidbildung besteht.
Technische Vielfalt
Holz lässt sich auf verschiedene Art und Weise thermisch verwerten. Sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamin-, Pellet- oder Kachelöfen beheizen einzelne Wohnräume. Handbestückte Scheitholzkessel und automatisch befeuerte Holzkessel sind Zentralheizungskessel und dienen zugleich der Brauch wasser erwärmung. Während Zentralheizungen in der Regel ihren Platz im Keller oder im H ei zungsraumf anden, hat die technische Entwicklung der letzten Jahre da zugeführt, dass Zentralh ei zungs kessel auch im Wohnbereich aufgestellt werden können.
Das Bundes im mission schutzgesetz regelt die technischen Einzelheiten, die Anforderungen an bestimmte Anlagen sowie Einzelheiten zum Genehmigungsverfahren und zur Überwachung von Anlagen. Der Kaminkehrer weiß hierzu Rat.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Feuerstätte effizient und emissionsarm ist. Ältere Modelle sind dies oft nicht und sollten zügig ausgetauscht werden. Im Interesse des Umwelt-, Emissions- und G es und heitsschutzesi st es ratsam, nur emissionsarme Holzheizungen mit möglichst hohem Wirkungsgrad anzuschaffen und durch Fachbetriebe installieren und in Betrieb nehmen zu lassen. Zudem sollte der Ofen regelmäßig gewartet und überwacht werden und nur nach Anleitung bedient werden.
OWeitere Informationen Fachfirmen und Kaminkehrer findet man in der Betriebsdatenbank des Klimaschutznetzwerkes der Handwerkskammer für Schwaben www.klimaschutzhwk-schwaben.de.