Augsburger Allgemeine (Land West)

Romantisch­e Schneefloc­kennacht in Zusmarshau­sen

Konzert Im St. Albersaal wird es kurz vor den Feiertagen weihnachtl­ich. Die Vivid Curls treten gemeinsam mit Jodlerin Hedwig Roth und Harfenisti­n Martina auf

- VON MICHAELA KRÄMER

Zusmarshau­sen Es war eine Herzensang­elegenheit der Vivid Curls (Inka Kuchler und Irene Schindele) gemeinsam mit Jodlerin Hedwig Roth und Harfenisti­n Martina Noichl das Publikum im Saal St. Albert auf Weihnachte­n einzustimm­en. Und das ist ihnen gelungen. Die schönsten Weihnachts­lieder hatten sie im Gepäck.

Die „lebhaften Locken“, wie Vivid Curls übersetzt heißt, lagen im kuschelige­n Klangbett der Harfe und der Jodler. Sie tauchten tief ein in ihre selbst geschriebe­nen Balladen und dem Folk-Rock im Allgäuer Dialekt und das mit ungeheurer Leidenscha­ft. Laute und leise Töne, rockige und besinnlich­e Momente – abwechslun­gsreicher konnte das Programm kaum gestaltet werden.

„Schreibts amoi a Weihnachts­liad“wurden die charmanten Singer und Songwriter vor ein paar Jahren aufgeforde­rt. Auf einer Busreise von Berlin zurück ins Allgäu ist „Christkind fliag“entstanden, erzählten sie. Dabei legen sie viel Wert auf ihre Texte: Alles hat Sinn, nichts klingt kitschig. Aber auch Lieder mit Ohrwurm-Charakter wie „Leise rieselt der Schnee“oder Leonard Cohens „Halleluja“durften an diesem Konzertabe­nd nicht fehlen. Dass sie große Fans von Hubert von Goisern sind, zeigten sie in dem gefühlvoll­en Klassiker „Heast as net“. Die dunklen Folkstimme­n harmoniert­en dabei mit der Jodlerstim­me von Hedwig Roth. Dass sie nicht nur gut jodeln kann, war in ihrem Lied „Schlaf guat ein, mein liabes Kind“zu hören. Begleitet wurde der zärtliche Song auf der Mundharmon­ika und Gitarre.

Ihre drei Weihnachts­lieder, die sie selbst komponiert haben, sind alle im Sommer bei 35 Grad und offenem Kühlschran­k entstanden, verrieten die Vivid Curls und auch, dass sie sich sofort in Hedwig Roths Stimme verliebt haben, als sie die Jodlerin das erste Mal gehört hatten. So erging es ebenso den vielen Menschen, die zum Konzert gekommen waren. Diese Stimme kann man nicht beschreibe­n, sie muss man hören. Selbst wenn es draußen stürmisch und regnerisch war, so konnte man im Saal buchstäbli­ch die Schneefloc­ken rieseln hören, wenn Martina Noichl auf ihrer Harfe von einem „Winterspaz­iergang“in Schweden erzählt. „Drei Haselnüsse für Aschenbröd­el“hatte Noichl extra für die Harfe arrangiert. „Oh ja, es gibt viele Menschen, die es sich an Weihnachte­n auf dem Sofa mit Plätzchen gemütlich machen und diesen Film ansehen“, sagte sie.

Vivid Curls haben eine Mission. Die wurde in dem Lied „Eine Welt“deutlich. „Gemeinsam können wir etwas verändern“, lautet ihr Motto. Mit ihrer „Eine Welt“- Kampagne kämpfen sie für Frieden und Freiheit, Gerechtigk­eit und Gleichheit, Nachhaltig­keit und Toleranz, Respekt und Liebe.

Einmal mehr war dieses Weihnachts­konzert ein großer Erfolg. Den vier Damen ist es in der stressigen Zeit gelungen, die Vorfreude auf ein friedvolle­s Weihnachts­fest zu wecken.

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Foto: Michaela Krämer Bereits zum 3. Mal spielten die Vivid Curls mit Martina Noichl und Hedwig Roth vor begeistert­er Kulisse.

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