Augsburger Allgemeine (Land West)
Ihre Welt ist eine Scheibe
Sport Philipp, Maya und Moritz spielen beim FC Haunstetten Ultimate Frisbee. Dieser Sport ist anstrengend, aber sehr fair. Beim Schnuppertraining heute kann es jeder selbst ausprobieren
Kurze Kommandos und Quietschgeräusche von Turnschuhen füllen den Raum. Die Buben und Mädchen reiben sich den Schweiß von der Stirn. Es ist laut, viel rührt sich in der Sporthalle in Haunstetten bei Augsburg. Die kleine Plastikscheibe, um die sich alles dreht, saust aber fast geräuschlos von einer Hand in die nächste. Dann ein langer Pass über fast die Hälfte der Turnhalle, und die Scheibe landet bei einem jungen Spieler, der fest zupackt. Punkt für Team grün. Alle klatschen: „Super!“
Ultimate Frisbee (gesprochen: „altimät frissbi“) heißt der noch junge Sport aus den USA, den beim FC Haunstetten (FCH) rund 70 Mitglieder ausüben. Darunter sind auch Kinder und Jugendliche wie Philipp und Moritz. Die beiden sind schon länger bei den Junior Wolves. So heißt die Jugendabteilung beim FCH.
„Die Stimmung ist hier viel besser als in anderen Sportarten“, sagt Moritz, der auch in einem Verein Fußball spielt. „Die verschiedenen Mannschaften kommen viel besser miteinander aus.“Deshalb macht ihm Ultimate Frisbee besonders viel Spaß. Flink flitzt Moritz über das Spielfeld, ein ums andere Mal lässt er die Gegenspieler alt aussehen. Gelernt hat er das von
den Eltern. Seine Mutter Claudia ist Trainerin. Philipp, sein Mannschaftskollege, ist erst seit diesem Jahr dabei. Bei einem Schnuppertag hat er die Sportart
kennengelernt – und sich sofort anstecken lassen. „Nicht nur der Sport an sich, auch die Leute machen hier viel Spaß“, sagt er. „Anfangs muss man sich noch an die Frisbee-Scheibe gewöhnen. Es kann schon zwei bis drei Wochen dauern, bis man das Wichtigste beherrscht“, erklärt er.
Die Jüngste in der Halle ist Maya. Obwohl sie gerade erst acht geworden ist, war sie schon bei drei deutschen Meisterschaften. Auch ihr Papa Kai ist Trainer. Strahlend erklärt sie, was ihr an Ultimate Frisbee am besten gefällt: „Man ist immer im Team unterwegs und muss nicht alleine spielen. Mir macht auch Spaß, dass man viel laufen muss.“Dass sie ein paar kleine Schürfwunden am Ellbogen hat, ist kein Problem: „Das macht mir nichts“, sagt Maya.
Ernste Verletzungen passieren beim Ultimate Frisbee normalerweise nicht. Alle Spieler gehen fair miteinander um und versuchen, auch im Wettkampf Rücksicht aufeinander zu nehmen. Denn hauptsächlich geht es darum, Spaß zu haben und sich auszupowern. In ganz Deutschland spielen schon rund 5200 Kinder und Erwachsene Ultimate Frisbee in Vereinen. Und es werden immer mehr.
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Schnuppertag Wer Lust hat, Ultimate Frisbee einmal selbst auszuprobieren, kann am heutigen Donnerstag zum Schnuppertraining beim FC Haunstetten kommen. Los geht’s für alle ab acht Jahren um 10 Uhr in der Sporthalle am Haunstetter Schwimmbad. Mehr Infos: 1950.fc-haunstetten.de und frisbeesportverband.de