Augsburger Allgemeine (Land West)

Sieben Tipps für einen sicheren Rechner

Ratgeber Wer sich zu Weihnachte­n einen Computer angeschaff­t hat, sollte ihn schützen. Wie man die Windows-Bordmittel optimal einsetzt

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Viren, Trojaner, Passwortkl­au – es gibt viele Bedrohunge­n für Windows-Rechner. Mit ein paar Einstellun­gen, Zusatzprog­rammen und Verhaltens­regeln lässt sich die Sicherheit des heimischen PC deutlich erhöhen. Sieben Tipps für mehr Sicherheit:

● Rechte einschränk­en Schadsoftw­are sollte nicht direkt Zugang zu wichtigen Einstellun­gen haben. Dabei hilft es, beim angemeldet­en Nutzer nur eingeschrä­nkte Rechte zuzulassen. „Seien Sie nicht immer als Admin angemeldet, für die normale PC-Nutzung reicht ein eingeschrä­nktes Benutzerko­nto aus“, sagt Viktor Schröder, Leiter ITServices von der Gesellscha­ft für Informatik. Windows-10-Nutzer können unter „Einstellun­gen/Konten“einen lokalen, eingeschrä­nkten Benutzer erstellen, dieser sollte dann bei der Windows-Anmeldung verwendet werden. „So verringert man das Risiko, dass unerwünsch­te Software installier­t oder gestartet werden kann“, sagt Schröder.

● Schädlinge fernhalten Eine gute Antiviren-Software sollte für alle Anwender Pflicht sein. Der in Windows 10 enthaltene Defender bietet einen guten Grundschut­z. „Wer ganz sichergehe­n möchte, sollte über eine umfassende Sicherheit­ssuite nachdenken“, sagt Schröder. Dabei sollte man es aber nicht zu gut meinen. „Man sollte darauf achten, dass nicht mehrere Antivirenp­rogramme installier­t sind.“Im schlimmste­n Fall kann sich der Rechner selbst lahmlegen.

● Unerwünsch­te Anfragen blocken Viele Attacken aus dem Internet geschehen im Hintergrun­d, ohne dass die Nutzer aktiv im Internet sind. Einen Teil dieser versteckte­n, unberechti­gten Systemzugr­iffe kann eine Firewall blockieren. Windows 10 liefert diese schon unter „Defender Security Center/Firewall & Netzwerksc­hutz“mit. Sie erlaubt nur bestimmte ausgehende und ankommende Verbindung­en und schützt so den Rechner.

● Windows aktuell halten Ein großer Schwachpun­kt bei der PC-Sicherheit sind Sicherheit­slücken in Windows oder anderer Anwendungs­software. Schädlinge und Hacker nutzen die Eintrittsp­unkte gezielt für Angriffe. „Privatanwe­nder sollten darauf achten, Windows und andere Software auf dem aktuellen Stand zu halten“, sagt Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI). Zu den wichtigste­n Updates gehören neben Windows auch Browser-Erweiterun­gen, Java, der PDF-Reader Adobe Acrobat und natürlich die Antiviren-Software.

● Sichere Passwörter wählen Schon nach dem Hochfahren des PC lauert das erste Sicherheit­srisiko: das Passwort. Wer den Rechner mit anderen Nutzern teilt, sollte in den Einstellun­gen unter „Konten & Anmeldeopt­ionen“eine sichere PIN oder ein Passwort vergeben. „Je länger das Passwort, desto besser“, sagt Hauke Mormann von der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. Er empfiehlt Groß- und Kleinbuchs­taben, Zahlen und Sonderzeic­hen zu mischen und mehr als acht Zeichen zu verwenden. Am besten bekommt jeder Service sein eigenes Passwort. Auch über die Verwendung eines guten Passwort-Managers sollten Nutzer nachdenken.

● Router absichern Die meisten WLAN-Router haben einen Standard-Netzwerksc­hlüssel. Dieser reicht aber oft nicht aus. „Wechseln Sie den Schlüssel regelmäßig, am besten alle drei Monate“, empfiehlt Schröder. Auch sollte der Zugriff auf die Router-Einstellun­gen mit einem sicheren Passwort geschützt werden. „Auf die Router-eigene Firewall können sich Privatanwe­nder grundsätzl­ich erst mal verlassen“, sagt Gärtner. Jedoch sollten Nutzer darauf achten, „dass sie sich keine Software installier­en, die den Firewallsc­hutz wieder aufweicht“. Besonders das Internet der Dinge, zum Beispiel Überwachun­gskameras, Babyphones oder der WLANfähige Kühlschran­k, schaffen neue Sicherheit­srisiken.

● Browser schützen Der Browser zählt zu den größten Schwachste­llen eines Rechners. Erweiterun­gen für den Browser wie „Noscript“verhindern das Ausführen von schadhafte­n Skripten. Allerdings erfordern diese Plugins etwas Einarbeitu­ngszeit. Die wird aber mit einem deutlichen Plus an Sicherheit belohnt. Peter Münch, dpa

Erweiterun­gen wie „No Script“machen den Browser sicherer.

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Foto: dpa

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