Augsburger Allgemeine (Land West)

Gemeinsam aus der Krise

FC Augsburg Nach einer schwachen Vorrunde tun sich die Spieler schwer bei den Erklärungs­versuchen. Jeffrey Gouweleeuw hat einen guten Tipp vor der Rückrunde parat

- VON WOLFGANG LANGNER

Am 25. August dieses Jahres war die Welt noch in Ordnung. Der FC Augsburg überzeugte damals beim Start in die neue Bundesliga-Saison und gewann bei Fortuna Düsseldorf mit 2:1. Die Verantwort­lichen und Spieler des Klubs hatten sich schließlic­h viel vorgenomme­n in dieser Saison. Vor allem wollte man in keinem Fall in den Abstiegska­mpf verwickelt sein. Vier Monate später herrscht Tristesse beim FCA. Einen Tag vor Heiligaben­d unterlag die Truppe von Trainer Manuel Baum noch zu Hause dem VfL Wolfsburg mit 2:3 und geht als Tabellenfü­nfzehnter in die Winterpaus­e. Der Abstiegska­mpf wird in der Rückrunde vermutlich ein ständiger Begleiter sein. Sogar Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat den FCA mittlerwei­le überholt und hat drei Punkte mehr auf dem Konto als der FCA (15.).

Es herrscht teilweise Ratlosigke­it. Sowohl bei den Spielern wie auch bei den Offizielle­n. Stürmer Andre Hahn tut sich schwer bei den Erklärungs­versuchen. Auf den Rückkehrer, der vor dieser Saison vom Hamburger SV kam, hatte man große Hoffnungen gesetzt. Doch auch er kam bisher nicht so richtig in die Gänge, obwohl es gegen Wolfsburg deutlich besser lief, als er nach der Pause für Marco Richter in die Partie kam. „Es ist echt beschissen. Wir haben uns da reingebrac­ht und müssen uns jetzt wieder aus dieser Situation rauskämpfe­n. Es muss sich jeder bewusst sein, dass wir in der Rückrunde 120 Prozent geben müssen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben“, so der 28-Jährige. Mut macht ihm die halbe Stunde nach der Pause, als der FCA zwischenze­itlich den 0:2-Rückstand egalisiert­e: „Wir wussten, dass wir Vollgas geben mussten und nichts mehr zu verlieren hatten. Und wenn wir die Rückrunde so angehen, werden wir schnell wieder Punkte sammeln.“

Für Abwehrspie­ler Jeffrey Gouweleeuw war das letzte Spiel des Jahres „symptomati­sch“für die bisherige Saison. „Wir haben ganz gut angefangen und dann haben wir beim ersten Gegentor nicht gut verteidigt. Aber was wir dann machen, geht gar nicht. Wir haben gar keine Zweikämpfe mehr gewonnen und beim zweiten Gegentor kommt er (William, Wolfsburg) frei zum Torschuss.“Verärgert hat den Nieder- vor allem das 2:3: „Wir haben die gute Chance zur Führung und im Gegenangri­ff erzielt Wolfsburg den Siegtreffe­r. Das meine ich als symptomati­sch.“Der 27-Jährige ist auch dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt: „Wenn das so oft in der Saison vorkommt, ist das vielleicht auch kein Pech mehr. So etwas musst du einfach besser verteidige­n. Wenn wir das Tor nicht machen, dann macht es halt der Gegner und das ist in dieser Saison oft genug passiert.“Wenn man Gouweleeuw auf den aktuellen Tabellenst­and anspricht, zuckt er mit den Schultern: „Wir müssen das realisiere­n. In der Anfangspha­se der Saison haben wir viel Lob bekommen, aber dann später sehr viel falsch gemacht. Deshalb sind wir in einer schwierige­n Situation.“

Für die Rückrunde hat Gouweleeuw einen Tipp parat: „Jeder sollte in den Spiegel schauen und sich die Frage stellen, ob er seine Topländer form erreicht hat. Ich denke, das, was wir bisher gezeigt haben, ist insgesamt zu wenig.“Dennoch hat der Niederländ­er den Mut nicht verloren: „Die Situation ist, wie sie ist. Wir sind aber nicht zum ersten Mal in so einer Lage und der Vorteil ist, dass wir wissen, dass wir das nur gemeinsam schaffen.“

Dass es an Trainer Manuel Baum nichts zu rütteln gibt, hat Manager Stefan Reuter nach der Partie gegen Wolfsburg deutlich klargemach­t. Die Spieler stehen also nach der Winterpaus­e und dem Trainingsl­ager in Spanien (ab dem 4. Januar 2019) in der Pflicht. „Wir müssen von der ersten Sekunde an Gas geben“, sagt Gouweleeuw.

Erster Gegner ist am 19. Januar dann wieder Fortuna Düsseldorf. Mit einem Sieg könnte man an der Fortuna wieder vorbeizieh­en. Dann allerdings ohne Gouweleeuw und ohne Rani Khedira. Beide sind nach der 5. Gelben Karte gesperrt.

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Foto: Ulrich Wagner Nach dem Spiel gegen Wolfsburg versammelt­en sich die Spieler, Trainer Manuel Baum und Manager Stefan Reuter gemeinsam auf dem Spielfeld und schworen sich zusammen auf die Rückrunde ein.

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