Augsburger Allgemeine (Land West)

Preiserhöh­ung im Nahverkehr ist fatales Signal

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Der große Ärger ist ein Jahr nach der Tarifrefor­m verraucht. Es blieb den Fahrgästen auch wenig anderes übrig – indem man sich ärgert, kommt man nicht von A nach B. Die Zahl der Abo-Steigerung­en ist erst mal nicht schlecht, auch wenn dieser Zuwachs mit der wenig charmanten Verteuerun­g im Bartarif erreicht wurde. Und ohne dass Zahlen zu verkauften Einzelfahr­scheinen und Streifenka­rten vorliegen, sind Abo-Zahlen nur die halbe Wahrheit. Am Ende ist interessan­t, wie viele Fahrgäste den Nahverkehr nutzen.

Es wäre nötig, dass die angekündig­ten Verbesseru­ngen nun schnell kommen, auch wenn sie am eigentlich­en Auslöser des Zorns – der Verdoppelu­ng der Fahrpreise für einen Teil der Gelegenhei­tsfahrer – nichts ändern. Doch es ist angesichts der komplexen Entscheidu­ngsstruktu­ren im Tarifverbu­nd und der noch unklaren Zuschuss-Situation bei der geplanten kostenlose­n City-Zone unklar, wann diese Änderungen kommen. Die Verbesseru­ngen sollen nicht allzu viele Einnahmeau­sfälle bringen – darum ist klar, dass sie auch nicht allzu tief greifend ausfallen werden. Und sie machen das Tarifsyste­m wieder schwierige­r zu verstehen. In jedem Fall ein fatales Signal ist die Preiserhöh­ung zum 1. Januar 2019. Die Begründung dafür – höhere Energie- und Personalko­sten – ist rational nachvollzi­ehbar, aber den Kunden kaum zu vermitteln. Zumindest wäre es ein gutes Signal gewesen, wenn man die Preise bei Streifenka­rte und Einzelfahr­scheinen eingefrore­n hätte.

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