Augsburger Allgemeine (Land West)

Streit um Stellplätz­e in Neusäß geht weiter

Verkehr Grüne verteidige­n Vorschläge zur Reduzierun­g gegen Bürgermeis­ter-Kritik

- (AL,lig)

Neusäß Die Stadtratsf­raktion der Grünen im Neusässer Stadtrat verwahrt sich gegen die von 2. Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann erhobenen Vorwürfe. Dieser hatte der Chefin der Stadtratsg­rünen Silvia Daßler vorgehalte­n, sie nehme es mit der Wahrheit nicht so genau.

Wie berichtet, setzen sich die Grünen dafür ein, in zentrumsna­her Lage die Stellplatz­ordnung der Stadt neu zu überdenken. Kugelmann gab zu bedenken: „Nicht nur auf fast jeder Bürgervers­ammlung werden berechtigt­e Klagen von Anwohnern über Mangel an Stellplätz­en und wildes Parken vorgebrach­t. Ist es der richtige Weg, diesem Missstand dadurch zu begegnen, bei Neubauten weniger Stellplätz­e zu fordern?“

Stellung zu Kugelmanns Vorwürfen bezieht nun Grünen-Fraktionsv­orsitzende­r Michael Frey per Pressemitt­eilung: „Es geht uns nicht generell darum, in Neusäß bei Neubauten weniger Stellplätz­e zu fordern, wie von Herrn Kugelmann unterstell­t wird, sondern um eine differenzi­erte Betrachtun­g der Verhältnis­se in den einzelnen Wohngebiet­en.“Dabei gehe es um Fragen nach der Anbindung an öffentlich­e Verkehrsmi­ttel und nach neuen Verkehrsko­nzepten wie Car Sharing, durch die auf ein eigenes (Zweit-)Auto verzichtet werden könnte. „Bei Vorliegen solcher Verhältnis­se wäre es möglich, durch Überarbeit­ung der Stellplatz­satzung die Anzahl der geforderte­n Stellplätz­e zu reduzieren“, so Frey. Bereits jetzt sei in der Stellplatz­satzung die Möglichkei­t verankert, in Bebauungsp­länen vom Stellplatz­schlüssel abzuweiche­n. Die Rechtslage gebe Kommunen Spielraum für angemessen­e Lösungen vor Ort, so der Städtetag. „Das sind die Fakten, und Herrn Kugelmanns Behauptung, dass Grüne sich, mehr ihrer Ideologie als geltendem Recht’ verpflicht­et fühlen, ist daher genauso absurd wie die Unterstell­ung, unsere Kollegin Silvia Daßler nehme es mit der Wahrheit nicht so genau.“

Was den Fall im Bauausschu­ss anbelangt, so Mitglied Wolfram Haines, hätten die grünen Vertreter nicht das Ziel verfolgt, Stellplätz­e zu reduzieren, sondern eine maßvoll verdichtet­e Bebauung zuzulassen, was in einer zentrumsna­hen Wohnlage mit gutem Bahn- und Busanschlu­ss und einen vom Bauwerber bereits angedachte­n Car Sharing Angebot möglich sein sollte. „Sozialund umweltvert­rägliche Planung bedeutet für uns, mit knappen Flächen im öffentlich­en Raum sparsam umzugehen“, so Frey.

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