Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Städtepart­nerschaft wird aufpoliert

Freundscha­ft Im August starten gleich zwei Radtouren von Thannhause­n in die französisc­he Stadt Mortain. Sowohl Familien als auch Profis können mitmachen. Inzwischen stehen erste Details zur Route fest

- VON CHRISTIAN GALL

Thannhause­n/Mortain 1086 Kilometer können so nah sein. Genau diese Entfernung trennt Thannhause­n in Luftlinie von seiner Partnersta­dt Mortain. Im Lauf von Jahrzehnte­n haben sich zwischen den Menschen in Frankreich und denen im Mindeltal tiefe Freundscha­ften entwickelt. Im kommenden Jahr sollen sie wieder ein Stück näher zusammenrü­cken. Denn das Städtepart­nerschafts­komitee von Thannhause­n plant gleich zwei Radtouren von Mittelschw­aben bis in die Normandie. Eine für Familien, die auf dem Fahrrad überschaub­are Etappen bewältigen. Und eine für Profis, die sich die komplette Strecke auf zwei Rädern vornehmen.

Das Städtepart­nerschafts­komitee legt großen Wert darauf, dass die Wege für Familien gut zu meistern sind. Dahinter steckt viel Arbeit, sagt Komiteemit­glied Gertrud Zimmermann-Wejda: „Wir haben die Streckenab­schnitte, die in Frage kommen, einzeln abgefahren und uns versichert, dass Radfahrer dort völlig sicher unterwegs sein können.“Die Routen für Familien sind jeweils zwischen 20 und 25 Kilometer lang. „Wir haben uns bei einigen Radexperte­n erkundigt. Diese Strecke ist auch für Kinder gut zu schaffen“, sagt Zimmermann­Wejda. Neben den Radfahrern sind gleichzeit­ig auch Begleitfah­rzeuge auf den Routen unterwegs – sollte jemand nicht mehr weiterfahr­en können, kann er sich von einem der Autos mitnehmen lassen.

Zehn Tage lang wird die Familiento­ur dauern. Sechs Radetappen wird es dabei geben, der erste Abschnitt geht durch das Elsass, der zweite durch Paris. „Wir haben nach viel Planung eine Strecke gefunden, auf der man sicher und abseits der großen Verkehrsst­röme unterwegs ist“, sagt Zimmermann­Wejda. Gerade für Kinder könne die Stadt ein großes Highlight auf dem Weg sein. Danach geht es weiter, zunächst durch Mayenne und danach durch in die Normandie. Bei der Ortschaft Domfront bekommen die Radfahrer Gesellscha­ft: Bewohner von Mortain kommen ihnen bis dorthin entgegen,

den letzten Abschnitt bis in die Partnersch­aft radeln Thannhause­r und Mortainer dann gemeinsam. Nach einem Aufenthalt in Mortain und einem Fest geht es in einer letzten Etappe nach Mont Saint Michel. Dort endet die Familiento­ur – die Teilnehmer können dann entscheide­n, ob sie wieder nach Hause fahren oder ihren Urlaub in Frankreich fortsetzen wollen.

„Zwischen den Radetappen le-

gen wir immer wieder Strecken mit dem Auto zurück, übernachte­n werden wir auf Campingplä­tzen, in Herbergen oder Ferienwohn­ungen“, sagt Zimmermann-Wejda. Für die Profis stehen allerdings keine Autofahrte­n auf dem Programm. Sie fahren die komplette Strecke mit dem Rad – auch die Etappen, die die Familien im Auto zurücklege­n. „Wir wollen es so einrichten, dass sich die Profis zwischendu­rch

den Familien beim Radeln anschließe­n“, sagt Zimmermann­Wejda. Der Ziemetshau­ser Extremradl­er Raimund Kraus hat die Strecke bereits „vorgefühlt“– im Sommer war er bis nach Paris unterwegs (wir berichtete­n). Für ihn war das eher eine Aufwärmübu­ng – er fuhr auch schon 12000 Kilometer bis nach Wladiwosto­k in Russland. Kraus wird mit der Profigrupp­e nach Mortain unterwegs

sein, ebenso wie der Radprofi Richard Seber.

Zehn Tage werden die Radtouren insgesamt dauern. Einige Familien und Profis haben sich bereits angemeldet, das Städtepart­nerschafts­komitee hofft noch auf weitere Anmeldunge­n (siehe Infokasten). Der Termin steht bereits fest: Am 15. August starten die Teilnehmer von Thannhause­n aus in Richtung Frankreich.

 ?? Foto: Richard Seber ?? Johannes Winter wird als Betreuer die Fahrt nach Mortain begleiten. Nach Mont Saint Michel ist er mit dem Rad bereits gefahren. Dort endet auch die Familienfa­hrradtour.
Foto: Richard Seber Johannes Winter wird als Betreuer die Fahrt nach Mortain begleiten. Nach Mont Saint Michel ist er mit dem Rad bereits gefahren. Dort endet auch die Familienfa­hrradtour.

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