Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Oberbürger­meister-Kandidat, der sich noch ziert

Jahresgesp­räch Kurt Gribl verrät weiterhin nichts darüber, wovon jeder in der CSU ausgeht. Der Rathausche­f nimmt aber Stellung zum regierende­n Dreierbünd­nis und dessen möglicher Fortsetzun­g

- VON MICHAEL HÖRMANN

Seit Mai 2008 ist Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl, 54, jetzt im Amt. Bei der zurücklieg­enden Wahl 2014 setzte sich der CSU-Politiker im ersten Wahlgang gegen acht Herausford­erer durch. In der CSU geht jeder davon aus, dass Gribl bei der Wahl im März 2020 auch eine dritte Amtszeit anstrebt. Man wartet lediglich darauf, dass er diese Entscheidu­ng endlich offiziell verkündet.

Es ist die Frage, die sich deshalb eingangs des Jahresgesp­rächs unserer Zeitung mit OB Gribl geradezu aufdrängt: „Wann geben Sie Ihre Kandidatur bekannt, Herr Oberbürger­meister?“Dessen direkte Antwort lautet wörtlich: „Das weiß ich nicht.“

Lässt dies nun über eine faustdicke Überraschu­ng spekuliere­n? Es sieht für Beobachter eher danach aus, dass Gribl selbst die Dinge bis zur Ansage seiner Kandidatur in die Hand nehmen möchte. Er sagt: „Es müssen sich verschiede­ne Dinge noch entwickeln und klar sein.“Diese Dinge hingen nicht allein von ihm ab. Es müssten auch die Rahmenbedi­ngungen stimmen: „Es ist zu klären, mit wem kann ich wie arbeiten.“Gribl nennt hier unter anderem den Punkt, wie die CSUStadtra­tsliste personell aufgestell­t sein wird. Und: „Es geht auch darum, welche Themen eingebrach­t werden.“Gribl sagt ferner, „dass es nicht um mich geht, sondern um die Stadt Augsburg“. Er lässt dann aber auch durchblick­en – und das darf dann wieder als Ansage einer OBKandidat­ur interpreti­ert werden – „dass ich auch gut einschätze­n kann, was wichtig ist für Augsburg“.

Gegenwärti­g regiert Gribl mit einem Dreierbünd­nis aus CSU, SPD und Grünen im Rathaus. Dass es in der Dezember-Stadtratss­itzung von SPD und Grünen einige abweichend­e Abstimmung­en gegeben hat, will der CSU-Mann nicht dramatisie­ren: „Mit Abstand zu den nächsten Wahlen finden immer entspreche­nde Profilieru­ngen statt.“Ob er sich nun eine Fortsetzun­g des Dreierbünd­nisses ab Mai 2020 vorstellen könne, sollte er als OB wiedergewä­hlt werden? Auch in dieser Frage hält sich Gribl bedeckt: „Eine mögliche Fortsetzun­g ist aus der dann bestehende­n Sicht zu beurteilen, aber nicht aus der heutigen.“Das wäre dann nach der Kommunalwa­hl im März 2020 absehbar.

Wir haben mit OB Gribl unter anderem über das Thema Wohnen gesprochen – und über andere Herausford­erungen für die Stadt.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Oberbürger­meister Kurt Gribl hält sich weiter bedeckt, ob er 2020 als OB-Kandidat antritt.

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