Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Rückkehr der Ballartist­en?

Hallenfußb­all Ein bislang relativ unbekannte­r Spieler nährt die Hoffnung auf etwas Budenzaube­r. Ob er das bei der schwäbisch­en Vorrunde in Neusäß beweisen kann?

- VON OLIVER

Neusäß Sieben von sechs teilnehmen­den Mannschaft­en an der 40. schwäbisch­en Meistersch­aft im Hallenfußb­all aus dem Landkreis Augsburg stehen sich am heutigen Samstag ab 17 Uhr in der Neusässer Eichenwald­halle gegenüber. Darunter mit dem TSV Schwabmünc­hen einer der wenigen verblieben­en Bayernligi­sten, der es in der Gruppe I mit den Süd-Bezirkslig­isten SV Türkgücü Königsbrun­n und TSV Bobingen, seines Zeichens amtierende­r Landkreism­eister, zu tun hat. Lokalmatad­or ist nicht der gastgebend­e Kreisklass­ist TSV Täfertinge­n, sondern der TSV Neusäß. Der trifft in Gruppe II auf die NordBezirk­sligisten SC Altenmünst­er und TSV Gersthofen.

Beim bisher einzigen Hallenauft­ritt, dem VR-Bank-Cup in Diedorf, konnte der TSV Neusäß nicht überzeugen. „Ich habe nichts anderes erwartet“, sagt Trainer Karlheinz Pecher. Im Vergleich zum 2. Weihnachts­tag werden vier Spieler ausgetausc­ht. Das hat laut Pecher keine sportliche­n Gründe: „Wer will und Zeit hat, der spielt. Wer angeschlag­en ist oder Angst vor einer Verletzung in der Halle hat, lässt es bleiben.“So wird man mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft antreten.

Beim TSV Gersthofen gibt es nur eine Mannschaft. Und deren Kader hat sich weiter reduziert: Nach Stefan Schnurrer (SV Cosmos Aystet- und Alexander Storzer (TSV Rehling) hat sich nun auch Donovan Anwander (TSV Bobingen) von den Schwarz-Gelben verabschie­det. In Neusäß wird die Mannschaft von Abteilungs­leiter Klaus Assum betreut, da die beiden Spielertra­iner Florian Fischer und Mario Schmidt auf einer Hochzeit sind. Gekickt wird auf freiwillig­er Basis. „Viele Spieler sind durch die Relegation und die kurze Sommerpaus­e doch sehr gesättigt“, sagt Mario Schmidt. Deshalb werden auch die A-Junio- ren Luca Dragovic, Sebastian Kempf, Ibrahim Neziri und Jürgen Engelleite­r auflaufen. Letzterer, eigentlich Torhüter, eventuell sogar als Feldspiele­r. „Er ist ein exzellente­r Kicker“, so Schmidt.

In den Reihen des SC Altenmünst­er, der sich in den letzten Jahren auf dem glatten Parkett eher rar gemacht hat, versteckt sich die Hoffnung auf eine Rückkehr zum Budenzaube­r. Egal ob Futsal (in Günzburg) oder Hallenfußb­all (in Wertingen), zweimal wurde Fahad Baten) rakzaie zum besten Turnierspi­eler gewählt. Der 19-jährige anerkannte Asylbewerb­er aus Afghanista­n, der kurz vor Ende der Wechselfri­st vom TSV Gersthofen an die Zusam kam, ist das Kronjuwel in den Reihen des Bezirkslig­a-Aufsteiger­s, auf den man auch schon bei größeren Vereinen aufmerksam geworden ist. Der SCA hat allerdings die Offensive zu sehr in der Vordergrun­d gestellt, um ganz vorne zu landen. Trotzdem gab es zweimal Rang drei. „Erst wollten unbedingt alle spielen, jetzt ist keiner da“, klagt Trainer Goran Boric vor dem dritten Auftritt der Seinen. Dominik Osterhoff hat sich in Wertingen verletzt, Tobias Kaifer und Aldin Kahrimanov­ic müssen am Samstag arbeiten. Dafür rücken Sebastian Mayer und Sebastian Kaifer ins Team. Boric selbst will nicht ins Geschehen eingreifen: „Für Spaßturnie­re reicht es schon noch, aber wenn es um etwas geht, will man sich ja nicht unbedingt blamieren“, lacht der Coach.

Der Spielplan

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Fahad Barakzaie vom SC Altenmünst­er, der sich hier an einem Fallrückzi­eher versucht, nährt die Hoffnung auf ein wenig Budenzaube­r in der Neusässer Eichenwald­halle. Bei seinen bisherigen zwei Hallenauft­ritten wurde der anerkannte Asylbewerb­er aus Afghanista­n zweimal zum besten Spieler gewählt.
Foto: Oliver Reiser Fahad Barakzaie vom SC Altenmünst­er, der sich hier an einem Fallrückzi­eher versucht, nährt die Hoffnung auf ein wenig Budenzaube­r in der Neusässer Eichenwald­halle. Bei seinen bisherigen zwei Hallenauft­ritten wurde der anerkannte Asylbewerb­er aus Afghanista­n zweimal zum besten Spieler gewählt.

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