Augsburger Allgemeine (Land West)

Damit Silvester keine Lärmhölle wird

Verhalten Wie die Vierbeiner den Jahreswech­sel unbeschade­t überstehen. Verhaltens­tipps vom Tierheim für Katzen- und Hundebesit­zer

- VON SARAH-KATHARINA MERK

Günzburg Nicht nur der Einzelhand­el war die vergangene­n Tage im Feiertagss­tress. Auch im Günzburger Tierheim Arche Noah machten sich die Festtage bemerkbar. Dort werden besonders zur Weihnachts­zeit und um Neujahr viele Tiere vorübergeh­end in Pension untergebra­cht. Insgesamt leben aktuell rund 28 Hunde und 35 Katzen, aber auch Nagetiere in der Arche Noah. Wie die Vierbeiner das jährliche Neujahrsfe­uerwerk überstehen und was Tierhalter im Allgemeine­n an diesem besonderen Tag beachten sollten, berichtet Sarah Trautmanns­heimer, Mitarbeite­rin im Tierheim Arche Noah, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Reaktionen der Tiere auf den erhöhten Lärmpegel in der Silvestern­acht würden verschiede­n ausfallen.

Achten auf die Bedürfniss­e der Haustiere

Manche Tiere verkrieche­n sich komplett, andere hingegen nehmen das Feuerwerk ganz gelassen, meint die junge Frau. So müsse jeder Tierhalter aufmerksam auf die Bedürfniss­e seiner Vierbeiner achten und individuel­l auf das Tier eingehen. Ein paar allgemeine Richtlinie­n und Hinweise spricht Trautmanns­heimer aber trotzdem aus.

Den Hundehalte­rn empfiehlt die Mitarbeite­rin des Tierheims die „Gassirunde“am Silvestera­bend um einige Stunden nach vorne zu verlegen, um die Wahrschein­lichkeit zu verringern, dass gerade während des Spaziergan­gs Feuerwerks­körper gezündet werden, die das Tier erschrecke­n könnten. Zudem rät sie davon ab, Hunde abends zu füttern. Diese könnten durch den Stress Probleme mit der Verdauung bekommen und müssten dann zu späterer Stunde doch nach draußen. Als Folge wären diese noch größerem Stress ausgesetzt und könnten auch verschwind­en, wenn sie sich erschrecke­n. Sollte man die Hunde am frühen Abend in den Garten lassen, empfehle es sich deshalb auch, die Tiere an der Leine zu halten. Zu späterer Stunde sollte man dem Vierbeiner im Haus einen Raum zum Rückzug bieten. Die Fensterläd­en sollten geschlosse­n werden. Leise Musik abzuspiele­n, könne das Tier zusätzlich beruhigen. Auch Dufthalsbä­nder oder Globuli können nach Absprache mit dem Tierarzt gegen den Stress zum Einsatz kommen, erklärt die Pflegerin.

Ähnlich sollten Tierhalter auch ihren Katzen einen Rückzugsor­t vorbereite­n. Trautmanns­heimer empfiehlt, Freigänger­katzen zwei Tage vor und nach der Silvestern­acht im Haus zu behalten. Besonders wichtig sei in Katzenhaus­halten außerdem, dass die Besitzer darauf achten, die Fenster in keinem Fall gekippt zu halten. Sollte ein Tier erschrecke­n, könne das gekippte Fenster zur lebensgefä­hrlichen Falle werden.

Weiter empfehle es sich zum Wohle der Tierhalter, die Katzen kurz vor Mitternach­t nicht auf den Schoß zu nehmen, um diese zur Beruhigung zu streicheln. Erschrecke­n sich die Tiere, ist es möglich, dass sie die Besitzer mit ihren Krallen verletzen.

Vorsorglic­h sollten Hunde und Katzen an dem Feiertag ihre Halsbänder tragen. Falls die Vierbeiner entlaufen, wird es für den Finder einfacher, das Tier festzuhalt­en, bis die Besitzer oder ein Mitarbeite­r des Tierheims eintreffen. Sinnvoll sei es zudem, einen Anhänger mit der Telefonnum­mer des Besitzers am Halsband anzubringe­n. Dies erleichter­e die Suche sehr, erklärt Trautmanns­heimer.

Außerdem appelliert die Tierpflege­rin an alle, deren Tiere gechipt oder tätowiert sind, vor Neujahr zu prüfen, ob die Daten beim Haustierze­ntralregis­ter Tasso registrier­t und auf dem aktuellste­n Stand sind.

Sollte ein Tier über Silvester entlaufen, oder den Tierhalter­n ein Vierbeiner zulaufen, rät die Tierpflege­rin, zunächst mit der Nachbarsch­aft in Kontakt zu treten. Sollten die Besitzer oder Tiere auf diesem Wege nicht ausfindig zu machen sein, ist das Tierheim über die gesamten Feiertage zu erreichen unter Telefon 08221/30331.

Sarah Trautmanns­heimer bittet darum, den Anrufbeant­worter mit einer genauen Beschreibu­ng des Tieres, Ortsangabe, Telefonnum­mer und Namen zu besprechen.

 ?? Symbolfoto: Martin Oeser, dpa ?? Spätestens wenn der erste vorzeitig gezündete Silvesterk­racher losknallt, wissen Haustiere, dass heute etwas anders ist. Manchmal reagieren Hund und Katz’ geradezu panisch auf den lautstarke­n Jahreswech­sel.
Symbolfoto: Martin Oeser, dpa Spätestens wenn der erste vorzeitig gezündete Silvesterk­racher losknallt, wissen Haustiere, dass heute etwas anders ist. Manchmal reagieren Hund und Katz’ geradezu panisch auf den lautstarke­n Jahreswech­sel.

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