Augsburger Allgemeine (Land West)
So machst du tolle Silvester-Bilder
Fotografie Ein Experte verrät dir hier einen guten Trick für heute Abend
Es ist stockdunkel, keine Menschen weit und breit. Doch wie von Geisterhand hat jemand die leuchtende Zahl 2019 auf das Foto gemalt. Wenn Menschen an Silvester das neue Jahr begrüßen, sieht man solche Bilder häufiger. Doch wie ist das möglich? Wie kommen die leuchtenden Ziffern auf das Foto?
Fotografen benutzen dafür einen Trick: Die Rede ist von Langzeitbelichtung. Normalerweise ist ein Foto in Bruchteilen einer Sekunde geknipst. Klick, fertig! Bei der Langzeit-Belichtung nimmt die Kamera aber für mehrere Sekunden auf. „Innerhalb dieser sogenannten Belichtungszeit zeichnet die Kamera dann alles auf, was sich in der Zeit vor ihr befindet“, erklärt Lars Bauernschmitt. Er ist Experte für Fotografie.
Die Lichter verwandeln sich in eine Art Malstift
Wenn jemand anderes das Foto macht, kannst du also irgendetwas mit Licht in die Luft zeichnen, zum Beispiel die Jahreszahl 2019. Auch dein Name, Herzen und andere Bilder sind kein Problem. Am Ende sieht man oft nur die helle Zahl oder das Wort auf dem Foto. Als Lichtquelle kann man etwa eine Taschenlampe, ein Feuerzeug oder Wunderkerzen verwenden. Dabei solltest du dir von einem Erwachsenen helfen lassen. Auch das Rücklicht von einem Fahrrad oder bunt blinkende Leuchten können tolle Muster auf ein Foto bringen. Wirbele einfach mal ein paar Lichter vor der Kamera herum und schaue, was dabei herauskommt.
Die Lichter so zu benutzen wie einen Malstift, braucht ein bisschen Übung. Schließlich sieht man erst später auf dem Foto genau, wie man das Licht in der Hand bewegt hat. Wenn es richtig dunkel ist, klappen solche Bilder am besten. Dann lenken keine anderen Lichter von den Spuren der bewegten Lampen ab.
Besonders viel Ausrüstung braucht man für all das nicht. Eines sollte aber nicht fehlen: ein Stativ oder eine feste Unterlage für die Kamera. Ein Stativ ist ein Ständer, auf den du eine Kamera stellen kannst. Von dort aus kann man immer denselben Bereich fotografieren. Außerdem müsste man bei einer Langzeitbelichtung den Fotoapparat sonst die ganze Zeit ruhig in der
Hand halten. Das ist kaum möglich! Die Fotos wären total verwackelt. Wer kein Stativ hat, stellt seine Kamera also besser auf eine feste Unterlage. Jetzt fehlt nicht mehr viel bis zum fertigen Foto. Der Experte findet: Wer die Belichtungszeit an einer Kamera einstellen kann, kann mit jedem leuchtenden Gegenstand eine Spur auf sein Foto malen.