Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie es bei Premium Aerotec nach dem Brand weitergeht
Wirtschaft Die Aufräumarbeiten sind im Gange. Was ein Verantwortlicher über die Produktion vor Ort sagt
Der Schaden, den das Feuer in der Nacht zum Freitag bei Premium Aerotec angerichtet hat, liegt im zweistelligen Millionenbereich. Wie das Unternehmen am Wochenende mitteilte, wird der Brand nach jetzigem Erkenntnisstand nicht zu einem Lieferengpass gegenüber Airbus führen. Ein Krisenstab koordiniere notwendige Maßnahmen zur Erhaltung der Lieferfähigkeit.
Das Feuer war in einer Anlage für die Oberflächenbearbeitung ausgebrochen. Die sogenannte Galvanik ist ein Prozess-Schritt der Oberflächenveredelung für die Herstellung von Einzelteilen aus Aluminium und Titan für den Bau von Flugzeugstrukturen. Dabei werden auch Chemikalien verwendet. Wie die Firma und die Berufsfeuerwehr mitteilten, bestand keine Gefahr für Bürger und Umwelt.
Die Anlagen für diese speziellen Arbeiten wurden durch das Feuer vollständig zerstört, berichtet Unternehmenssprecherin Barbara Sagel. Premium Aerotec habe jedoch interne und externe Alternativen für die Durchführung dieser Arbeiten. Diese würden derzeit geprüft. Währenddessen sind die Aufräumungsarbeiten in der betroffenen Halle in vollem Gange. Laut Sagel liege dabei das Augenmerk auf der fach- und umweltgerechten Entsorgung der Prozessbäder.
Die Brandursache wird derzeit von der Kriminalpolizei Augsburg mit Unterstützung von Brandgutachtern des Bayerischen Landeskriminalamtes untersucht. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unseren Produktionsprozess wieder stabilisieren können“, sagte Premium Aerotec Produktionsleiter Jens Walla. „Unser Krisenteam arbeitet mit Hochdruck an Alternativ-Lösungen. Lieferengpässe gegenüber unserem Kunden Airbus sind voraussichtlich nicht zu erwarten.“