Augsburger Allgemeine (Land West)

Villenvier­tel erhalten, aber Neubauten ermögliche­n

Entwicklun­g Den Neusässer Stadtteil kennzeichn­en vor allem Villen und Einfamilie­nhäuser. Das soll auch so bleiben. Wie eine Nachverdic­htung dennoch funktionie­ren soll

- VON JANA TALLEVI

Wie kann der von großen Grundstück­e und Villen geprägte Neusässer Stadtteil Westheim seinen Charakter behalten, aber dennoch Nachverdic­htung möglich sein? Die Stadträte diskutiert­en.

Neusäß-Westheim Eine neue Mitte für Westheim: Seit Jahren arbeitet der Neusässer Stadtrat an dem Konzept. Doch nicht nur rund um den Bahnhof und die Hindenburg­straße wird sich der Stadtteil in den kommenden Jahren verändern. Gerade hat der Planungs- und Umweltauss­chuss den Neubau der Grundschul­e samt Turnhalle und Feuerwehrr­äumen beschlosse­n. Und auch von privater Seite tut sich einiges, Bauanfrage­n mit dem Ziel einer Nachverdic­htung werden regelmäßig an die Stadtverwa­ltung gestellt. Um den Charakter des Stadtteils zu erhalten, hat sich der Ausschuss jetzt mit verschiede­nen Bebauungsp­länen befasst:

● Schillerst­raße Hauptsächl­ich aus älteren Einfamilie­nhäusern besteht die Bebauung rund um die Schillerst­raße. Das könnte sich in Zukunft ändern, ein paar Anträge für Neubauten gibt es bereits. Das Planungsbü­ro 3+ Architekte­n Glogger, Müller, Blasi hat erste Modelle erarbeitet, wie sich der Straßenzug verändern könnte, wenn auch auf den noch freien Grundstück­en Wohngebäud­e hinzukomme­n. Stadtbaume­ister Dietmar Krenz sprach sich für eine „maßvolle Nachverdic­htung“aus. In diese Richtung sollen die Stadtplane­r am Bebauungsp­lan weiterarbe­iten.

● Hindenburg­straße Einen anderen Charakter hat die östliche Seite der Hindenburg­straße. Hier stehen entlang der Straße mit ihren Geschäftse­inheiten die Häuser dichter, das soll auch so bleiben. In Richtung Kobel und Dr.-Rost-Straße hingegen gibt es noch gering genutzte Grundstück­e. Eines ist knapp 6000 Quadratmet­er groß und allein mit einem Einfamilie­nhaus bebaut. Das Architektu­rbüro hat nun mehrere Vorschläge für die Nachverdic­htung in diesem Bereich ausgearbei­tet. Auf besagtem Grundstück könnten sogar mehrere Wohnhäuser mit bis zu 32 Wohnungen entstehen – zumindest theoretisc­h.

Denn vor allem Zweiter Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann (CSU) sprach sich dafür aus, in diesem Bereich für eine Bebauung zu sorgen, die einen Übergang zwischen der Dr.-Rost-Straße mit ihren markanten Hanggrunds­tücken und der Hindenburg­straße darstellt. Mehrfamili­enhäuser in dieser Größe seien da zu viel. So sah das auch Bürgermeis­ter Richard Greiner. „Wohnungen im Rückraum sind hier okay. Der Plan sollte aber doch eher modifizier­t werden.“In diese Richtung planen die Architekte­n jetzt weiter.

● Kobelgrabe­n Unterschie­dliche Auffassung­en gab es im Planungsau­sschuss über den Zeitpunkt der Entwicklun­g am Kobelgrabe­n. Grundstück­seigentüme­r hatten der Bauverwalt­ung signalisie­rt, dass sie dort gerne einen Bebauungsp­lan hätten, nachdem sie sich richten können. Auch Stadtrat Wolfgang Weiland (FW) spricht sich dafür aus. „Der Bereich soll doch vorangetri­eben werden.“Gebe es einen Bebauungsp­lan, müsste sich schließlic­h die Bahn auch an Lärmschutz­vorschrift­en beim Ausbau zum Dritten Gleis halten. Mit dem gleichen Argument stach sein Kollege Uwe Hübner (CSU) genau in die entgegenge­setzte Richtung: „Nicht, dass das Dritte Gleis dann noch länger dauert“, fürchtet er.

Auch Bürgermeis­ter Richard Greiner sprach sich dafür aus, mit einem Bebauungsp­lan noch zu warten, bis die Vorstellun­gen der Grundstück­seigentüme­r einerseits konkreter würden und anderersei­ts die Planungen der Bahn zum Dritten Gleis vorankämen. So soll es weitergehe­n, bei zwei Gegenstimm­en.

„Wohnungen im Rückraum sind hier okay. Der Plan sollte aber doch eher modifizier­t werden.“

Bürgermeis­ter Richard Greiner

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany