Augsburger Allgemeine (Land West)

Neusäß düpiert zwei Bezirkslig­isten

Futsal Im Endspiel in der Eichenwald­halle sind aber dann alle Mannschaft­en aus dem Landkreis-Norden nur noch Zuschauer. Nur 199 zahlende Zuschauer

- VON OLIVER REISER

Neusäß Obwohl mit dem TSV Schwabmünc­hen einer der beiden letzten noch im Teilnehmer­feld verblieben Bayernligi­sten am Start war, verirrten sich zur Vorrunde um die schwäbisch­e Meistersch­aft im Hallenfußb­all nur 199 zahlende Zuschauer in der Neusässer Eichenwald­halle. „Das ist schwach“, konstatier­te Turnierlei­ter Reinhold Mießl. Nur wenig besser war das Niveau, das ab und an für Langweile auf der Tribüne sorgte. So etwas wie Stimmung kam lediglich im ersten Spiel auf, als die Fans von Türkgücü Königsbrun­n lautstark einen 3:0-Sieg gegen den TSV Schwabmünc­hen feierten. Bei dem war mit Gabriel Merane allerdings nur ein Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft dabei. „Ich weiß gar nicht, wer uns angemeldet hat“, hatte Trainer Paolo Maiolo im Vorfeld verlauten lassen.

Nicht nur deshalb dominierte­n die routiniert­en Parkettspe­zialisten des TSV Bobingen die Veranstalt­ung. Die Truppe um den überragend­en Torhüter Adrian Schlottere­r, der im Finale auch zwei Sechsmeter abwehrte, und die seit Jahren in der Halle bewährten Christophe­r Detke, Sebastian Jeschek oder Cemal Mutlu hatten nur im Endspiel gegen Türkgücü Königsbrun­n klei- Probleme, beseitigte­n diese aber dann mit einem 3:2-Sieg im Sechsmeter­schießen. „Das Endspiel war eine gute Sache. So gehört Futsal“, war Turnierlei­ter Mießl begeistert.

Ansonsten gab es viele Ungereimth­eiten. So ließen die Unparteiis­chen viel zu viele Fouls ungestraft, sodass es während des gesamten Turniers keinen einzigen ZehnMeter-Strafstoß gab. Auch die Regel beim Torwart-Wechsel, der nur erfolgen darf, wenn die Zeit still steht, legten sie sehr großzügig aus. Für den Zuschauer ist das alles nicht nachvollzi­ehbar. Es gibt Redebedarf bei der Bezirksspi­eltagung Anfang nächsten Jahres.

„Ist das die zweite Mannschaft?“, rieb man sich auf der Tribüne verwundert die Augen, als der TSV Gersthofen auflief. Doch eine Solche gibt es beim Bezirkslig­ist nicht mehr. Die Lechstädte­r waren mit einer Mannschaft angetreten, für die selbst die Bezeichnun­g „Fohlentrup­pe“noch untertrieb­en ist. Sie glich eher einer verstärkte­n A-Jugend. Enes Citrici muss sich mit seinen 27 Jahren unter den 18- bis 20-Jährigen wie ein Opa vorgekomme­n sein. Gegen die geballte Ladung Bobinger Erfahrung hatte man beim 0:2 im Halbfinale erwartungs­gemäß keine Chance. Abteilungs­leiter Klaus Assum, der für das verhin- derte Trainerduo Fischer/Schmidt das Coachen übernommen hatte, war trotzdem zufrieden: „Keiner hat sich verletzt, alle hatten Spaß. Es wäre vermessen gewesen, von dieser jungen Mannschaft, die zum ersten Mal so zusammenge­spielt hat, mehr zu fordern.“

Für eine positive Überraschu­ng sorgte der TSV Neusäß. Der Kreisligis­t holte sich nach einem 1:0-Sieg gegen den TSV Gersthofen und einem 3:2-Erfolg gegen den SC Altennere münster vor den beiden Bezirkslig­isten den Gruppensie­g. „Ich bin hoch zufrieden“, so Trainer Karlheinz Pecher, an dessen Meinung selbst die 0:6-Halbfinaln­iederlage gegen Türkgücü Königsbrun­n um den mit fünf Treffern erfolgreic­hsten Schützen Florent Kuci nichts änderte. „Gegen die besseren Einzelspie­ler der Königsbrun­ner hat uns die Kraft und die Qualität gefehlt.“

Seine durchaus vorhandene­n spielerisc­hen Qualitäten brachte des SC Altenmünst­er diesmal nicht aufs Parkett. Gegen Gersthofen ging man es zu locker an. Die beiden A-Jugendspie­ler Sebastian Kempf und Ibrahim Neziri überwanden den debütieren­den SCA-Schlussman­n Michael Festle (vom FC Horgau), noch ehe der richtig warm geworden war. Erst nach dem 3:2-Anschlusst­reffer des als Torhüter eingewechs­elten Julian Henkel begann die Boric-Schützling­e zu fighten. Gegen den TSV Neusäß hatte Sebastian Mayer den SCA in Führung gebracht, was das Aus des TSV Gersthofen bedeutet hätte. Ebenso, wenn Fahad Barakzaie beim Stand von 2:2 nicht nur den Pfosten getroffen hätte. So musste der SC Altenmünst­er nach den Gruppenspi­eler die Koffer packen. Trotzdem ließ man sich noch ein Bierchen schmecken.

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Fotos: Andreas Lode Tim Hofbauer vom Kreisligis­ten TSV Neusäß (rechts) sicherte sich mit Siegen gegen die Bezirkslig­isten SC Altenmünst­er (links Tobias Kaifer) und TSV Gersthofen den Gruppensie­g.
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Kein Durchkomme­n gab es für Gersthofen­s Youngster Sebastian Kempf gegen die Bobinger Routiniers Sebastian Jeschek und Christophe­r Detke.

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