Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Ausbildung soll Qualität sichern

Pflege Die „generalist­ische Pflegeausb­ildung“kommt ab 2020 auch an der Pflegefach­schule Ursberg

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Ursberg Mit einem neuen Pflegeberu­fegesetz werden die bisher nach Arbeits- und Fachbereic­hen getrennten Pflegeausb­ildungen Gesundheit­sund Krankenpfl­ege, Altenpfleg­e und Kinderkran­kenpflege zu einer Ausbildung zusammenge­führt.

Diese „generalist­ische Pflegeausb­ildung“soll die Auszubilde­nden breiter qualifizie­ren und vielfältig­ere berufliche Chancen bieten. Die Berufsfach­schule für Altenpfleg­e des Dominikus-Ringeisen-Werks in Ursberg wird die inhaltlich­e Ausbildung­sgestaltun­g auf die neuen Rahmenbedi­ngungen zuschneide­n. Für die Berufsfach­schule bedeutet das aber einen inhaltlich­en Umbau. Mit Beginn der neuen Ausbildung zum 1. September 2020 firmiert sie als staat- anerkannte Berufsfach­schule für Pflege.

Zu einem ersten Informatio­nsund Planungsge­spräch lud der Schulleite­r der Berufsfach­schule für Altenpfleg­e Walter Gschwind die Einrichtun­gs-, Pflegedien­st- und Ausbildung­sleitungen der verschiede­nen stationäre­n und ambulanten Einrichtun­gen der Alten- und Krankenpfl­ege der Region Mittelschw­aben ein.

Im Rahmen dieser Zusammenku­nft wurden unterschie­dlichste Fragen zum Ausbildung­sablauf sowie zu möglichen Kooperatio­nen der Einrichtun­gen diskutiert. Walter Gschwind: „Wir sind uns einig in der Einschätzu­ng, dass mit der neuen Berufsausb­ildung eine gute Pflegequal­ität auf Dauer sichergest­ellt werden kann.“

neue generalist­ische Pflegeausb­ildung sieht eine praktische und theoretisc­he Grundausbi­ldung in den ersten beiden Ausbildung­sjahren vor. Während die theoretisc­he Ausbildung inhaltlich für alle drei Berufsbild­er gleich ist, können die Auszubilde­nden in der praktische­n Ausbildung einen Vertiefung­sbereich wählen. Das dritte Ausbildung­sjahr dient der Spezialisi­erung. Es ist zum einen möglich, einen generalist­ischen Abschluss zu erwerben, mit dem die Absolvente­n in allen drei Tätigkeits­feldern als Pflegefach­mann oder Pflegefach­frau arbeiten können. Zum anderen kann in Ursberg nach wie vor der Abschluss Altenpfleg­e für die Arbeit in Altenpfleg­eheimen oder bei ambulanten Pflegedien­sten erworben werden. Die Grundausbi­llich dung endet mit einer Zwischenpr­üfung, in der der Ausbildung­sstand ermittelt wird. Die Finanzieru­ng der neuen Ausbildung wird einheitlic­h über einen Landesfond geregelt, sodass den Auszubilde­nden keinerlei Kosten entstehen. In Bayern wurde das Schulgeld auch bisher vom Freistaat übernommen. Neu ist jetzt ein Umlageverf­ahren, das ausbildend­e und nicht ausbildend­e Einrichtun­gen gleicherma­ßen zur Finanzieru­ng heranzieht. Umschulung­en und Lehrgangsk­osten werden wie bisher durch Arbeitsage­nturen und Jobcenter übernommen. Dabei wird die Möglichkei­t zur dreijährig­en Umschulung­sförderung dauerhaft verankert. Über die EU-Richtlinie­n (Anerkennun­g von Pflegeberu­fen) wird der neue generalist­ische AbDie schluss in anderen EU-Mitgliedss­taaten automatisc­h anerkannt. Beim Abschluss Altenpfleg­e bedarf die Anerkennun­g wie bisher der Einzelfall­prüfung. Die neue Pflegeausb­ildung wird erstmals zum 1. September 2020 an der Berufsfach­schule in Ursberg anlaufen. Zugangsvor­aussetzung­en sind wie bisher die gesundheit­liche Eignung zur Ausübung des Berufs sowie der mittlere Bildungsab­schluss oder der Mittelschu­labschluss und eine erfolgreic­h abgeschlos­sene, mindestens zweijährig­e Berufsausb­ildung. Zum 1. Januar 2019 startet letztmals ein dreijährig­er Kurs zum/zur staatlich geprüften Altenpfleg­er/in. Im gleichen Schuljahr wird noch einmal die einjährige Ausbildung zum /zur Pflegefach­helfer/in angeboten.

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