Augsburger Allgemeine (Land West)
Leuchtkugel verletzt Neunjährigen im Gesicht
Silvesterbilanz Betrunkene halten Polizei auf Trab. Feuerwehr rückt zu vielen kleinen Bränden aus
Ein durch einen Feuerwerkskörper verletzter Neunjähriger in Kriegshaber und ein durch eine Rakete ausgelöster Balkonbrand in Oberhausen waren die gravierendsten Ereignisse der Silvesternacht in Augsburg. Zudem wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt, ein Betrunkener hatte sie angegriffen.
Der Zwischenfall in Kriegshaber eignete sich in der Tylerstraße. Kurz nach Mitternacht befand sich das Kind zusammen mit seinen Eltern inmitten der Feiernden auf der Straße. Hier wurden diverse Feuerwerkskörper verschossen. Dabei wurde der Bub offenbar von einer quer fliegenden Leuchtkugel direkt in den Mund getroffen und unter anderem im Rachenbereich verletzt. Der Neunjährige wurde in die Universitätsklinik gebracht. Es wird angenommen, so die Polizei, dass die Leuchtkugel eines Leuchtstabs den Jungen getroffen haben könnte. Welche der Personen diesen pyrotechnischen Gegenstand gezündet hat und warum dieser quer auf das Kind flog, müsse noch ermittelt werden.
Durch eine Rakete geriet gegen 0.30 Uhr ein Balkon im ersten Stock einer Wohnung in der Eschenhofstraße in Brand. Dortige Gegenstände löschte die alarmierte Feuerwehr schnell. Der 25-jährige Bewohner war nicht zu Hause. Im Innenhof feierten 50 Personen ins neue Jahr und zündeten dabei Feuerwerksraketen. Wer jedoch für den Brand, bei dem Sachschaden von 1000 Euro entstand, verantwortlich ist, konnte bislang nicht geklärt werden.
An Neujahr gegen 5 Uhr gerieten am Hafnerberg zwei Personen in Streit. Eine Polizeistreife verhinderte, dass es zu einer offensichtlich bevorstehenden Schlägerei kam. Doch der Ärger ging weiter, so ein Polizeisprecher: „Ein 28-jähriger Beteiligter richtete seine Aggressivität gegen die Beamten. Er schubste einen Polizisten und verdrehte ihm dessen Finger.“Der Mann wurde gefesselt. Es folgten massive Beleidigungen und der Gang in den Polizeiarrest. Auch dort besserte sich sein Verhalten nicht. Der betrunkene Mann urinierte in den Wachraum der Dienststelle. Ihn erwartet eine Anzeige wegen Widerstand und Beleidigung. Da zwei Beamte leicht verletzt wurden, muss er sich wegen Körperverletzung verantworten.
In der Bahnhofstraße schoss gegen 0.45 Uhr ein 16-Jähriger einen Feuerwerkskörper auf die Straße. Bei der Kontrolle verweigerte er die Nennung seiner Personalien und sollte deswegen zur weiteren Abklärung zur Inspektion gebracht werden. Damit war er nicht einverstanden, sperrte sich und trat nach den Beamten. Sein 18-jähriger Bruder ging von hinten die Beamten an, um den jüngeren Bruder zu befreien.
An der Haltestelle Friedberger Straße in Hochzoll schoss ein 18-Jähriger mit einer Schreckschusspistole in die Luft und stieg danach mit seinem 18-jährigen Begleiter in die Straßenbahn. Das Duo wurde von Beamten kontrolliert. Beide Männer hatten keinerlei waffenrechtlichen Erlaubnisse. Die Pistole wurde beschlagnahmt.
Für die Feuerwehr Augsburg war es ein eher ruhiger Jahreswechsel. Es gab Kleinbrände und viele Mülltonnenbrände. Zu sechs Hilfeleistungen rückte die Feuerwehr aus. Darunter waren eine Tierrettung und eine Aufzugsstörung.
Am frühen Neujahrsmorgen räumte nicht nur die Stadt auf. Rund 70 vorwiegend junge Mitglieder der muslimischen AhmadiyyaGemeinde starteten wieder zu einer Aufräumtour. Sie waren unter anderem in der Fußgängerzone und auf dem Rathausplatz unterwegs und beseitigten die Spuren der Nacht, so die Gemeinde.