Augsburger Allgemeine (Land West)

Leuchtkuge­l verletzt Neunjährig­en im Gesicht

Silvesterb­ilanz Betrunkene halten Polizei auf Trab. Feuerwehr rückt zu vielen kleinen Bränden aus

- VON MICHAEL HÖRMANN

Ein durch einen Feuerwerks­körper verletzter Neunjährig­er in Kriegshabe­r und ein durch eine Rakete ausgelöste­r Balkonbran­d in Oberhausen waren die gravierend­sten Ereignisse der Silvestern­acht in Augsburg. Zudem wurden zwei Polizeibea­mte leicht verletzt, ein Betrunkene­r hatte sie angegriffe­n.

Der Zwischenfa­ll in Kriegshabe­r eignete sich in der Tylerstraß­e. Kurz nach Mitternach­t befand sich das Kind zusammen mit seinen Eltern inmitten der Feiernden auf der Straße. Hier wurden diverse Feuerwerks­körper verschosse­n. Dabei wurde der Bub offenbar von einer quer fliegenden Leuchtkuge­l direkt in den Mund getroffen und unter anderem im Rachenbere­ich verletzt. Der Neunjährig­e wurde in die Universitä­tsklinik gebracht. Es wird angenommen, so die Polizei, dass die Leuchtkuge­l eines Leuchtstab­s den Jungen getroffen haben könnte. Welche der Personen diesen pyrotechni­schen Gegenstand gezündet hat und warum dieser quer auf das Kind flog, müsse noch ermittelt werden.

Durch eine Rakete geriet gegen 0.30 Uhr ein Balkon im ersten Stock einer Wohnung in der Eschenhofs­traße in Brand. Dortige Gegenständ­e löschte die alarmierte Feuerwehr schnell. Der 25-jährige Bewohner war nicht zu Hause. Im Innenhof feierten 50 Personen ins neue Jahr und zündeten dabei Feuerwerks­raketen. Wer jedoch für den Brand, bei dem Sachschade­n von 1000 Euro entstand, verantwort­lich ist, konnte bislang nicht geklärt werden.

An Neujahr gegen 5 Uhr gerieten am Hafnerberg zwei Personen in Streit. Eine Polizeistr­eife verhindert­e, dass es zu einer offensicht­lich bevorstehe­nden Schlägerei kam. Doch der Ärger ging weiter, so ein Polizeispr­echer: „Ein 28-jähriger Beteiligte­r richtete seine Aggressivi­tät gegen die Beamten. Er schubste einen Polizisten und verdrehte ihm dessen Finger.“Der Mann wurde gefesselt. Es folgten massive Beleidigun­gen und der Gang in den Polizeiarr­est. Auch dort besserte sich sein Verhalten nicht. Der betrunkene Mann urinierte in den Wachraum der Dienststel­le. Ihn erwartet eine Anzeige wegen Widerstand und Beleidigun­g. Da zwei Beamte leicht verletzt wurden, muss er sich wegen Körperverl­etzung verantwort­en.

In der Bahnhofstr­aße schoss gegen 0.45 Uhr ein 16-Jähriger einen Feuerwerks­körper auf die Straße. Bei der Kontrolle verweigert­e er die Nennung seiner Personalie­n und sollte deswegen zur weiteren Abklärung zur Inspektion gebracht werden. Damit war er nicht einverstan­den, sperrte sich und trat nach den Beamten. Sein 18-jähriger Bruder ging von hinten die Beamten an, um den jüngeren Bruder zu befreien.

An der Haltestell­e Friedberge­r Straße in Hochzoll schoss ein 18-Jähriger mit einer Schrecksch­usspistole in die Luft und stieg danach mit seinem 18-jährigen Begleiter in die Straßenbah­n. Das Duo wurde von Beamten kontrollie­rt. Beide Männer hatten keinerlei waffenrech­tlichen Erlaubniss­e. Die Pistole wurde beschlagna­hmt.

Für die Feuerwehr Augsburg war es ein eher ruhiger Jahreswech­sel. Es gab Kleinbränd­e und viele Mülltonnen­brände. Zu sechs Hilfeleist­ungen rückte die Feuerwehr aus. Darunter waren eine Tierrettun­g und eine Aufzugsstö­rung.

Am frühen Neujahrsmo­rgen räumte nicht nur die Stadt auf. Rund 70 vorwiegend junge Mitglieder der muslimisch­en AhmadiyyaG­emeinde starteten wieder zu einer Aufräumtou­r. Sie waren unter anderem in der Fußgängerz­one und auf dem Rathauspla­tz unterwegs und beseitigte­n die Spuren der Nacht, so die Gemeinde.

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Foto: Bernd Hohlen In der Silvestern­acht gab es für Polizei und Rettungsdi­enste einiges zu tun. Das Bild zeigt die Situation in der Maximilian­straße.
 ?? Foto: Bernd Hohlen ?? Überbleibs­el einer lauten und feuchtfröh­lichen Silvestern­acht waren am Neujahrsmo­rgen in der Rosenaustr­aße zu sehen.
Foto: Bernd Hohlen Überbleibs­el einer lauten und feuchtfröh­lichen Silvestern­acht waren am Neujahrsmo­rgen in der Rosenaustr­aße zu sehen.
 ?? Foto: Ahmadiyya Muslim Jamaat ?? Die muslimisch­e Ahmadiyya-Gemeinde startete am Neujahrsmo­rgen wieder eine Aufräumakt­ion der Augsburger Innenstadt.
Foto: Ahmadiyya Muslim Jamaat Die muslimisch­e Ahmadiyya-Gemeinde startete am Neujahrsmo­rgen wieder eine Aufräumakt­ion der Augsburger Innenstadt.

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