Augsburger Allgemeine (Land West)

Was bringt das Böllerverb­ot in der Innenstadt?

Silvestern­acht Polizei erläutert ihr Vorgehen. In Kriegshabe­r gibt es einen Zwischenfa­ll mit einem Knallkörpe­r

- VON MICHAEL HÖRMANN

Silvestern­acht in der Augsburger Innenstadt: Hunderte überwiegen­d junge Menschen stehen entlang der Maximilian­straße. Viele zünden Raketen an. Es wird hell, die Straße kommt zum Leuchten. Laut ist es zudem. Polizei und städtische Ordnungskr­äfte sind im Einsatz. Sie schreiten kaum ein, wenn Silvesterr­aketen abgeschoss­en werden. Wobei: Eigentlich gilt hier wie an anderen Orten der Innenstadt ein Böllerverb­ot. Doch davon ist nicht allzu viel zu spüren.

Am Neujahrsmo­rgen verweist ein Polizei-Sprecher auf die Praxis: „Das Verbot dient als Rechtsgrun­dlage.“ Es erlaube, die größten „Rabauken“aus dem Verkehr zu ziehen. Die Verhältnis­mäßigkeit müsse immer gesehen werden. Würde man fünf Personen das Abbrennen verbieten, würden diese nicht zu Unrecht auf Dutzende anderer Personen verweisen, die in der Nähe mit Feuerwerks­körpern hantieren. Auf dieses Szenario hatte stets Ordnungsre­ferent Dirk Wurm verwiesen.

Ein generelles Feuerwerks­verbot in der Innenstadt könne niemals kontrollie­rt werden. Es gehe darum, die größten Auswüchse zu verhindern und uneinsicht­igen Personen die Böller und Kracher abzunehmen. Wer uneinsicht­ig ist, muss ein Bußgeld zahlen. Die Bilanz für die Silvestern­acht wird erst Anfang des Jahres gezogen. Das Feuerwerks­verbot gilt für die Maximilian­straße und den Rathauspla­tz schon seit einigen Jahren. Hintergrun­d: Am Rathaus besteht die Gefahr, dass die Holzhütten des Christkind­lesmarkts, die noch stehen geblieben sind, in Brand geraten könnten.

In der Innenstadt gab es laut Polizei in diesem Jahr keine gravierend­en Auffälligk­eiten wegen der Böllerei. In Kriegshabe­r wurde ein neun Jahre alter Bub kurz nach Mitternach­t durch einen vermutlich horizontal abgefeuert­en Feuerwerks­körper im Gesicht verletzt. Die Polizei ermittelt.

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Foto: Bernd Hohlen Der Blick in der Silvestern­acht auf die Maximilian­straße: Vom Böllerverb­ot ist nichts zu merken.

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