Augsburger Allgemeine (Land West)
Was bringt das Böllerverbot in der Innenstadt?
Silvesternacht Polizei erläutert ihr Vorgehen. In Kriegshaber gibt es einen Zwischenfall mit einem Knallkörper
Silvesternacht in der Augsburger Innenstadt: Hunderte überwiegend junge Menschen stehen entlang der Maximilianstraße. Viele zünden Raketen an. Es wird hell, die Straße kommt zum Leuchten. Laut ist es zudem. Polizei und städtische Ordnungskräfte sind im Einsatz. Sie schreiten kaum ein, wenn Silvesterraketen abgeschossen werden. Wobei: Eigentlich gilt hier wie an anderen Orten der Innenstadt ein Böllerverbot. Doch davon ist nicht allzu viel zu spüren.
Am Neujahrsmorgen verweist ein Polizei-Sprecher auf die Praxis: „Das Verbot dient als Rechtsgrundlage.“ Es erlaube, die größten „Rabauken“aus dem Verkehr zu ziehen. Die Verhältnismäßigkeit müsse immer gesehen werden. Würde man fünf Personen das Abbrennen verbieten, würden diese nicht zu Unrecht auf Dutzende anderer Personen verweisen, die in der Nähe mit Feuerwerkskörpern hantieren. Auf dieses Szenario hatte stets Ordnungsreferent Dirk Wurm verwiesen.
Ein generelles Feuerwerksverbot in der Innenstadt könne niemals kontrolliert werden. Es gehe darum, die größten Auswüchse zu verhindern und uneinsichtigen Personen die Böller und Kracher abzunehmen. Wer uneinsichtig ist, muss ein Bußgeld zahlen. Die Bilanz für die Silvesternacht wird erst Anfang des Jahres gezogen. Das Feuerwerksverbot gilt für die Maximilianstraße und den Rathausplatz schon seit einigen Jahren. Hintergrund: Am Rathaus besteht die Gefahr, dass die Holzhütten des Christkindlesmarkts, die noch stehen geblieben sind, in Brand geraten könnten.
In der Innenstadt gab es laut Polizei in diesem Jahr keine gravierenden Auffälligkeiten wegen der Böllerei. In Kriegshaber wurde ein neun Jahre alter Bub kurz nach Mitternacht durch einen vermutlich horizontal abgefeuerten Feuerwerkskörper im Gesicht verletzt. Die Polizei ermittelt.