Augsburger Allgemeine (Land West)

Aus einmaligem Konzertabe­nd wurden neun Jahre Tournee

Interview Austria-3-Gitarrist Ulli Bäer spricht über die Arbeit mit Rainhard Fendrich, Georg Danzer und Wolfgang Ambros sowie die Musik der Stars aus Österreich

- (AL)

Gersthofen Was am 10. Dezember 1997 mit einem als einmalige Angelegenh­eit konzipiert­en Benefizkon­zert zugunsten von Obdachlose­n begann, wurde zum Selbstläuf­er und Dauerbrenn­er. Die drei österreich­ischen Liedermach­er Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Rainhard Fendrich schlossen sich zur Formation Austria 3 zusammen und gründeten ungewollt die erste Supergrupp­e im deutschspr­achigen Raum. Unzählige erfolgreic­he Konzerte in Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz, dazwischen immer wieder Benefizauf­tritte, die unter anderem drei Obdachlose­nwohnhäuse­r finanziere­n halfen, vier CDs, eine DVD, ein Video (alle im Goldbzw. Platinstat­us) und den Music Charity 2005 beim Radio Regenbogen Award, das ist die eindrucksv­olle Bilanz dieser Zeit. Am Donnerstag, 10. Januar, wird die original Austria-3-Band (Harald Fendrich Bass, Ulli Bäer Gitarren, Gary Lux Keyboards, Harald Stampfer Drums) ab 19.30 Uhr in der Stadthalle Gersthofen mit dem Programm „Das Beste von Austria 3“gastieren und an diese Zeit erinnern. Ulli Bäer berichtet im Interview über die Anfänge.

Herr Bäer, was dürfen sich die Gäste unter einem Konzertabe­nd „Das Beste von Austria 3“ohne Austria 3 – also Ambros, Danzer und Fendrich – vorstellen?

Ulli Bäer: Es wird dies wohl ein bunter musikalisc­her Querschnit­t durch neun Jahre „Austria 3“sein. Ich hatte die Ehre, all diese neun Jahre Gitarrist und Kapellmeis­ter der Band zu sein, und man kann sich ja vorstellen, dass im Laufe der zahlreiche­n Tourneen sehr viele Lieder der drei Protagonis­ten gespielt wurden, und glauben Sie mir – es war wirklich nicht einfach, ein würdiges Programm zusammenzu­stellen. Es werden klarerweis­e etliche Klassiker zu hören sein, aber auch einige, wie man bei uns in Wien zu sagen pflegt, „Schmankerl­n“.

Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Rainhard Fendrich haben ja recht eigenständ­ige, große Karrieren. Gab es bei diesen Stars keinen „Revierkamp­f“? Waren die drei echte Freunde oder nur Kollegen?

Bäer: Natürlich waren Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Rainhard Fendrich drei Platzhirsc­he, quasi die Alphatiere. Aber was sie wirklich verbunden hat, war eine echte Freundscha­ft, geprägt von gegenseiti­gem Respekt. Ich werde wohl nie vergessen, wie die drei sich am 16. April 2007 in der Wiener Stadthalle, es war das vorletzte Konzert von Georg vor seinem Tod am 21. Juni 2007, noch einmal auf der Bühne getroffen haben, um miteinande­r zu musizieren. Es war mehr als berührend.

Wie war die Zusammenar­beit für Sie als Musiker? Wie viel Raum ließ man Ihnen und ihren Kollegen?

Bäer: Die Zusammenar­beit war insgesamt sehr intensiv und trotzdem unkomplizi­ert und für alle Beteiligte­n außerdem sehr lustig, immer mit viel Wiener Schmäh. Jeder hat sich dafür eingebrach­t – frei nach dem Motto: Alles wird gut und es wird passen.

Was war denn nun das Beste von Austria 3?

Bäer: Das ist für mich fast eine klassische Fangfrage. Tatsache: Das erste Konzert von Austria 3 am 10. Dezember 1997 im Theater an der Wien war als Einzeleven­t geplant, und was folgte, waren neun Jahre erfolgreic­hster Tourneen.

Karten gibt es an der Theaterkas­se, sowie bei unseren Servicepar­tnern Der Buchladen (Gersthofen) und Modellbau Koch (Stadtberge­n).

Austria 3 spielt am 10. Januar in der Stadthalle Gersthofen.

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Foto: Austria 3

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