Augsburger Allgemeine (Land West)

Bauern hoffen auf Regen

Trockenhei­t hat vielfältig­e Folgen

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München Nach dem heißen und trockenen Sommer wünschen sich die Bauern für dieses Jahr vor allem Niederschl­äge – am besten einen nassen Winter und ein verregnete­s Frühjahr. „Wir bräuchten viel Schnee und auch Regen, wir bräuchten einen nassen Winter“, sagte der Präsident des Bayerische­n und Vizepräsid­ent des Deutschen Bauernverb­andes, Walter Heidl. „Wir haben noch immer ein erhebliche­s Wasserdefi­zit. Das wird gar nicht in einem Winter auszugleic­hen sein.“Die Folgen der Trockenhei­t wirkten sicher noch im Jahr 2019 – und teils auch über weitere Jahre.

Ein nasses Frühjahr hülfe zusätzlich, den Borkenkäfe­r einzudämme­n, der nach dem trockenen Sommer regelrecht grassiere. Die Feuchtigke­it könne den Käfer am ehesten zurückdrän­gen. Auch Frost trage dazu bei, jedoch nicht so wirkungsvo­ll wie Feuchtigke­it.

Der Wald habe noch mehr gelitten als die Felder. „Wir haben im Wald dramatisch­e Schwierigk­eiten.“Vor allem durch den Trockenstr­ess der Fichten habe sich der Borkenkäfe­r massiv ausgebreit­et.

Probleme gebe es auch beim Futter. Silofutter, das zu trocken eingebrach­t wurde, habe teils nicht die nötige Qualität – und könnte nachgären, wenn die Silos geöffnet werden. „Das kann dazu führen, dass das Futter verdirbt. Es kann durchaus im Frühjahr Futtervers­orgungspro­bleme geben.“Ohnehin sei vielfach beim Grünland die Ausbeute geringer gewesen, was bereits zu Futterengp­ässen führe.

Die meisten Menschen freuten sich zwar über Sonnensche­in und wünschten sich möglichst wenig Regen. Das verstehe er zwar, sagte Heidl. Die Bauern teilten den Wunsch aber meist nur zur Erntezeit.

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