Augsburger Allgemeine (Land West)
Auf die Vögel, fertig, los
Naturschutz Ab heute wird wieder gezählt. Denn dann beginnt die „Stunde der Wintervögel“. Das ist eine Aktion, die Tierschützer jedes Jahr veranstalten. Jeder kann mitmachen
Wer am Wochenende eine Stunde Zeit hat, kann wie ein echter Forscher Vögel beobachten. Umweltschützer haben dazu aufgerufen, die Tiere auf dem Balkon, im Garten oder im Park zu beobachten und zu zählen. Wie viele Meisen, Rotkehlchen und Elstern gibt es dort? Von Freitag bis Sonntag findet die „Stunde der Wintervögel“statt.
Das Zählen ist wichtig für den Vogelschutz. In manchen Gebieten kommen bestimmte Vögel nicht mehr so oft vor wie früher. Manche Arten werden sogar überall seltener. Warum manche Vögel seltener werden, wollen die Naturschützer genauer herausfinden. Dann können sie die Tiere auch besser schützen.
Die Naturschützer sind dieses Jahr auch besonders gespannt, ob sich wirklich weniger Singvögel in Bayerns Gärten tummeln. Das haben nämlich schon viele Menschen beobachtet. Wichtig für die Naturschützer ist es auch, zu erfahren, wo es wenige oder keine Vögel gibt. Einige Tierfreunde merken das zum Beispiel daran, dass keine Vögel zu ihren Futterstellen fliegen. Sorgen muss man sich deshalb aber meistens nicht. Es kann sein, dass es in der Nähe eine neue Futterstelle gibt und die Vögel lieber dahin fliegen. Oder eine Katze hat die Vögel beim Fressen gestört. Trotzdem: „Eine Meldung mit wenigen oder keinen Vögeln ist für uns genauso wichtig, wie eine Zählung mit vielen Vögeln“, sagt Martina Gehret vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern.
Die Stunde der Wintervögel ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion in Bayern und findet schon zum 14. Mal statt. Vergangenes Jahr beteiligten sich mehr als 32000 Menschen an der Aktion. Die Kohlmeise war damals der Wintervogel, der auf dem ersten Platz landete.
Dabei sein kann jeder, der sich für Vögel interessiert. Du brauchst gar keine besondere Qualifikation. Wenn du also etwas für den Naturschutz tun willst und bei der Vogelzählung mitmachen möchtest, suche dir einfach einen guten Platz zum Beobachten. Du brauchst mindestens eine Stunde Zeit. Auf der Internetseite des Nabu findest du eine Zähl-Hilfe zum Ausdrucken. Dort kannst du dann direkt eintragen, wie viele Meisen, Amseln oder Spatzen du gesehen hast. Deine Ergebnisse kannst du ebenfalls online mitteilen, per Telefon durchgeben oder dem Nabu per Post schicken. (judi, dpa)