Augsburger Allgemeine (Land West)

Schweizer als Problemlös­er

- VON ROBERT GÖTZ robert.goetz@augsburger-allgemeine.de

nen jungen Spieler ist Spielpraxi­s sehr wichtig für die sportliche Entwicklun­g. In Hoffenheim habe ich für die Rückrunde nicht die Perspektiv­e gesehen, die ich mir in Augsburg erhoffe“, wird er in der FCA-Pressemitt­eilung zitiert.

Diese Spielpraxi­s wird er beim FCA wohl bekommen, auch wenn Reuter in der Pressemitt­eilung beteuert: „Die Verpflicht­ung von Gre- gor Kobel ist keine Entscheidu­ng gegen unsere drei Torhüter. Vielmehr erhöhen wir durch dieses Leihgeschä­ft die Konkurrenz­situation und sind überzeugt, dass dies für alle leistungsf­ördernd sei.“

Kobel fliegt schon heute mit seinen neuen Kollegen, die gestern den obligatori­schen Laktattest im Rosenausta­dion absolviert­en, an die spanischen Mittelmeer­küste.

Nun soll also der 21-jährige Gregor Kobel das Torhüter-Problem des FC Augsburg lösen. Und es ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche: Bleibt der Torhüter der Schweizer U21-Nationalma­nnschaft gesund, wird er am 19. Januar beim Rückrunden­auftakt gegen Fortuna Düsseldorf im Tor stehen. Ansonsten würde die Leihe für Hoffenheim und wohl auch für Augsburg keinen Sinn machen. Mit der Verpflicht­ung des Torhüter-Talentes haben die FCA-Verantwort­lichen auf ihre verkorkste Personalpo­litik auf dieser wichtigen Position reagiert, wenn auch vorerst zeitlich begrenzt.

Sie hatten vor dieser Saison auf das Duo Fabian Giefer und Andreas Luthe gesetzt und sich geirrt. Natürlich ist jede Personalen­tscheidung mit einem gewissen Risiko behaftet. Aber gerade die Verpflicht­ung von Giefer im Sommer 2017 ist zu hinterfrag­en. Der FCA legte 750 000 Euro ohne Not für einen Torhüter fast ohne Spielpraxi­s auf den Tisch, der sich im Duell mit dem damaligen Platzhirsc­h, Marwin Hitz, nicht durchsetze­n konnte.

Dass Giefer im August zur Nummer eins ausgerufen wurde, war zu erwarten. Ansonsten hätten die FCA-Verantwort­lichen schon damals zugeben müssen, dass der Giefer-Deal ein Flop war. Doch Giefer patzte derart heftig, dass er als Stammtorhü­ter nicht mehr zu halten war. Aber auch Luthe konnte die Erwartunge­n anscheinen­d nicht erfüllen. Die FCA-Kaderplane­r haben das Vertrauen in Luthe und Giefer verloren, auch wenn das nie offiziell so geäußert wird. Darum ist die Verpflicht­ung von Kobel auch konsequent.

 ?? Foto: Witters ?? Gregor Kobel gilt als großes Torhüter-Talent. Bei der TSG Hoffenheim war er aber nur die Nummer zwei. Beim FCA sieht er mehr Chancen, zu spielen.
Foto: Witters Gregor Kobel gilt als großes Torhüter-Talent. Bei der TSG Hoffenheim war er aber nur die Nummer zwei. Beim FCA sieht er mehr Chancen, zu spielen.

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