Augsburger Allgemeine (Land West)

Blut im Urin ist ein Alarmzeich­en

Gesundheit Weil es für Harnblasen­krebs keine regelmäßig­e Vorsorge gibt, müssen Patienten selbst aufmerksam sein

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Blut im Urin ist immer ein Alarmsigna­l. Unter anderem kann es ein Anzeichen für Blasenkreb­s sein. Was zu tun ist, wenn diese Krebsform festgestel­lt wird, darüber informiert der Oberarzt an der Urologisch­en Klinik des Augsburger Unikliniku­ms, Dr. Ulrich Sonntag, in der Ärztlichen Vortragsre­ihe im Bürgersaal.

Krebs an der Harnblase tritt nicht allzu häufig auf: Laut Sonntag trifft es jährlich 25000 bis 30000 Menschen in Deutschlan­d. Eine regelmäßig­e Vorsorgeun­tersuchung gibt es nicht. Man muss also selbst auf Symptome achten und rechtzeiti­g zum Urologen gehen. Von der Erkrankung sind Männer häufiger betroffen als Frauen, der Verlauf ist bei Frauen aber oft ungünstige­r.

Weniger besorgnise­rregend ist die Sache, wenn nur die Blasenschl­eimhaut vom Krebs befallen ist. Dann ist die Krankheit nach den Worten von Sonntag gut behandelba­r, die Heilungsau­ssichten sind gut. Allerdings zieht auch dieser Befund eine längere Nachsorge nach sich, denn Blasenkreb­s tritt häufig erneut auf. Wenn der Krebs in die Blase eingedrung­en ist, dann ist auch die Gefahr groß, dass er schon gestreut hat.

Nach dem Schweregra­d des Krebsbefal­ls richtet sich auch die Therapie. Ein oberflächl­icher Krebs kann per Endoskop behandelt werden; dabei bleibt die Blase erhalten. Das Endoskop ist heute biegsam und belastet den Patienten nicht mehr so stark. Ist das Karzinom schon fortgeschr­itten, muss in vielen Fällen die Harnblase entfernt werden. Dann muss der Urin künstlich abgeleitet und per Stoma aufgefange­n werden; laut Sonntag kommt auch eine sogenannte Neoblase infrage. Was das ist, wird er im Vortrag darstellen.

Seit etwa drei Jahren wird am Klinikum auch die sogenannte Immunthera­pie gegen Blasenkreb­s eingesetzt. Sie wird nach Einschätzu­ng von Sonntag künftig noch an Bedeutung gewinnen. Das Prinzip besteht darin, dass die Abwehrkräf­te des Körpers so gestärkt werden, dass er die Ausbreitun­g der Krebszelle­n selbst eindämmen oder gar stoppen kann. Auch dazu gibt es im Vortrag nähere Informatio­nen.

Termin Der Vortrag findet statt am Montag, 7. Januar, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany