Augsburger Allgemeine (Land West)
„Wir müssen wieder angreifen“
Panther-Chef Sigl über die sportliche Krise, die Angebote der Konkurrenz für Trainer Stewart und den sensationellen Zuschauerschnitt
Das ist doch klar: Wenn mehr Erfolg da ist als die Leute ursprünglich erwartet haben, dann kommen die Zuschauer. Mannheim und Düsseldorf verzeichnen ebenfalls einen größeren Zuschauerzuspruch.
Wir leben zum größten Teil von unseren Zuschauereinnahmen. Das ist ein Zuspruch, den wir so nicht erwarten konnten. Die hohe Auslastung liegt auch an der SpielplanKonstellation. Außerdem hatten wir aus Schwenningen und Düsseldorf zwei Fan-Fahrten zu uns. Abgerechnet wird zwar erst zum Schluss, aber Zwischenbilanz ist erfreulich und auch ein Fingerzeig für uns, dass wir versuchen werden, einen Großteil der Mannschaft zu halten.
Sie können sich ja ausrechnen, was einhundert Zuschauer mehr im Schnitt netto in unserer Kasse ausmachen. Das alleine ist nicht ausschlaggebend bei unserem Angebot. Wir werden hart um jeden Spieler kämpfen, den wir halten wollen. Aber die Kehrseite der Medaille ist die, dass der Erfolg der vergangenen Wochen auch Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt hat. Wir werden in Vorlage gehen müssen und uns irgendwann entscheiden, wie weit können wir bei dem einen oder anderen Spieler im Angebot mitgehen.
Er ist wahrscheinlich bei mehreren Klubs im Gespräch. Das bleibt in der Branche nicht verborgen, wenn ein vergleichsweise kleiner Klub konstante Erfolge feiert. Ich stehe mit Mike Stewart in regelmäßidie gem Kontakt. Auch das Thema Vertragsverlängerung gehen wir in nächster Zeit an. Alles, was andere melden, müssen wir nicht kommentieren. Wir melden uns, wenn wir etwas zu sagen haben.
Im Fall White waren offenbar Scouts aus Schweden da. Aber auch wenn das so ist, geben wir den Kampf nicht auf und werden versuchen, Matt White zu überzeugen, dass es hier besser ist als in Schweden.
Das sind zwar alle Profis, aber letztendlich doch Menschen. Ich mache es auch am anstrengenden Programm mit weiten Auswärtsfahrten – am zweiten Weihnachtsfeiertag nach Krefeld oder nach Neujahr nach Bremerhaven – fest. Das war etwas zu viel für die Mannschaft, zumal im Kader zuletzt mit Arvids Rekis, Scott Valentine und Christoph Ullmann entscheidende Figuren bei uns verletzt gefehlt haben. Zudem haben ein paar Spieler auch angeschlagen gespielt. Ich sehe das nicht als besorgniserregende Krise. Auch beim 3:6 gegen Düsseldorf waren wir in der Schlussphase nah dran. Wir haben kommendes Wochenende nur ein Spiel am Freitag in Iserlohn. Wir werden jetzt regenerieren, und wir müssen wieder angreifen.
Ich halte nichts davon, Dinge öffentlich zu diskutieren, die wir intern noch nicht endgültig geklärt haben. Wenn ich mir anschaue, dass die Kölner Haie Rok Ticar geholt haben, dann sind das Profis, die für uns nicht im entferntesten realisierbar sind. Wir wissen, welche Spieler auf dem Markt sind, aber wir müssen nicht auf alles aufspringen.