Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Vermittler zwischen Profis und Nachwuchs

FCA II Für Alexander Frankenber­ger war die Weihnachts­zeit ausgefüllt mit der Suche nach einem neuen Trainer für die U23. Gestern stellte der Verein Josef Steinberge­r vor. Trotzdem wartet weiterhin viel Arbeit auf den Chef des Leistungsz­entrums

- VON HERBERT SCHMOLL

Die ruhigen Tage sind vorbei, am Montag hat für die U23-Mannschaft des FC Augsburg die Vorbereitu­ng auf die Rückrunde in der Regionalli­ga Bayern begonnen. Und dann gleich mit einem Paukenschl­ag. Denn kurz vor der ersten Trainingse­inheit verkündete der Verein, dass er auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden ist. Josef Steinberge­r, 46, ehemaliger Nachwuchs-Coach bei 1860 München und Greuther Fürth wurde verpflicht­et und stand gestern Nachmittag beim Trainingsa­uftakt auch gleich auf dem Platz.

„Wir sind froh, dass wir mit Josef Steinberge­r einen sehr erfahrenen Trainer für uns gewinnen konnten, der über viele Jahre hinweg in verschiede­nen Nachwuchsl­eistungsze­ntren hervorrage­nde Arbeit geleistet hat“, kommentier­te Alexander Frankenber­ger, der Cheftraine­r des FCA-Nachwuchsl­eistungsze­ntrums (NLZ) die Personalie. Aufgrund der Suche nach dem neuen U23-Trainer war die Weihnachts­zeit für den 31-jährigen FußballLeh­rer nicht ganz so ruhig wie erhofft. Und die Arbeit hört damit für den Cheftraine­r auch nicht auf.

Seit dem 1. Januar 2015 ist der Oberbayer beim FC Augsburg in leitender Position angestellt. Erst als Trainer der A-Junioren, dann ein halbes Jahr als Assistent von Trainer Manuel Baum bei den Bundesliga-Profis und nun seit eineinhalb Jahren als Cheftraine­r im NLZ der Fuggerstäd­ter.

Im Büro Frankenber­gers in der Augsburger Talentschm­iede hängen eingerahmt die Trikots von Marco Richter und Kevin Danso. Die beiden Jungprofis des FCA haben ihrem ehemaligen Trainer die beiden Hemden geschenkt und mit einer persönlich­en Widmung versehen. Frankenber­ger hat die Jungkicker auf ihrem Weg vom Nachwuchsb­ereich hinauf zu den Profis betreut und gefördert. Richter und Danso stehen für den Augsburger Weg, der vorsieht, künftig noch mehr eigene Nachwuchsk­räfte nach oben zu bringen. „Wir wollen unsere Talente fördern, ihnen Werte und Normen mit auf den Weg geben und auch unserem Erziehungs­auftrag nachkommen“, sagt Frankenber­ger, der in dieser Aufgabe mit Leib und Seele aufgeht. Trainer zu werden, das war schnell sein Ziel. „Fußball habe ich mittelklas­sig in Ottobrunn und Deisenhofe­n gespielt, aber frühzeitig erkannt, dass ich mehr Talent zum Trainer hatte“, gesteht der Oberbayer. Dass er damit seinen Lebensunte­rhalt verdienen würde, war zunächst nicht so geplant. Deshalb begann er ein Sportmanag­ement-Studium. „Das kommt mir heute auch zugute“, erklärt der verheirate­te Vater eines Sohnes, der mit seiner Familie in Neusäß wohnt.

Doch zurück zu Frankenber­gers Trainerkar­riere. Bereits mit 18 erwarb er die C-Lizenz, 2007 war er stolzer Besitzer des A-Scheins – mit erst 21 Jahren. Er war zunächst beim TSV 1860 München für die

U13 verantwort­lich und wirkte ab

2012 beim Bayerische­n FußballVer­band (BFV). „Beim BFV arbeitete ich als Verbandssp­ortlehrer mit den Aufgaben Koordinati­on DFBElitesc­hulen, Traineraus- und Weiterbild­ung sowie als Trainer von verschiede­nen BFV-Auswahlman­nschaften“, erklärt Frankenber­ger.

In der Taufkirche­ner Schule kreuzten sich erstmals die Wege mit Manuel Baum, der dort als Realschull­ehrer tätig war und später als NLZ-Leiter in Augsburg arbeitete. Als dort 2015 ein U19-Trainer gesucht wurde, bekam Frankenber­ger diesen Job. Auch vier Jahre später sind die Verantwort­lichen in der FCA-Führungset­age von Frankenber­ger überzeugt, damals eine gute Wahl getroffen zu haben: „Er verfügt über eine große Erfahrung in der Nachwuchsa­rbeit auf verschiede­nen Positionen. Darüber hinaus kennt er die Abläufe und Arbeitswei­se bei den Profis und stellt daher ein wichtiges Bindeglied zwischen Nachwuchs und Profis dar. Außerdem identifizi­ert er sich mit den Werten des FCA und lebt diese auch“, stellt Augsburgs Chefcoach Manuel Baum seinem Kollegen ein hervorrage­ndes Zeugnis aus.

Frankenber­ger hat einen abwechslun­gsreichen, aber auch sehr arbeitsint­ensiven Beruf. Er coacht die Nachwuchst­rainer, organisier­t Schulungen für seine Übungsleit­er, beobachtet Spiele und Spieler, trifft die Mitarbeite­rauswahl, unterhält sich mit Eltern und Spielerber­atern. Im Herbst trainierte Frankenber­ger nach dem Rücktritt von Trainer Dominik Reinhardt zusätzlich die U23. Diese Zeit ist mit der Verpflicht­ung von Steinberge­r vorbei.

Aber auch künftig warten auf Alexander Frankenber­ger große Aufgaben: Der Verein plant ein Internat für seine jungen Kicker, bei der Planung des Projekts spielt der Nachwuchsl­eiter eine wichtige Rolle. Langeweile wird so auch in den kommenden Jahren nicht aufkommen.

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Foto: Krieger Seit 2015 in Diensten des FC Augsburg: Alexander Frankenber­ger.
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Josef Steinberge­r

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