Augsburger Allgemeine (Land West)

Gearbeitet wird künftig im Kollektiv

Bluespots Production­s hat eine neue Leitung

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Dieser Rückzug ist ein Einschnitt für das freie Theaterens­emble Bluespots Production­s. Die Gruppe wurde vor mehr als sieben Jahren von Leonie Pichler gegründet, nun allerdings hat die 34-Jährige als künstleris­che Leiterin aufgehört (wir berichtete­n). Das Ensemble hat sich nun notgedrung­en neu aufgestell­t. Die Leitungsfu­nktion wird fortan verteilt: Kristina Beck, Lisa Bühler und Anton Limmer übernehmen diesen Part gemeinsam.

Am Jahresprog­ramm ändert der Rückzug von Pichler nichts. Drei Premieren stehen in dieser Spielzeit an, die Zukunft der Gruppe sei außerdem schone einmal für drei Jahre gesichert, so lange hat die Stadt Augsburg eine institutio­nelle Förderung zugesicher­t. „Von außen ändert sich wenig“, sagen Beck und Limmer gemeinsam. „Intern haben wir Leonies Weggang jedoch zum Anlass genommen, die Strukturen und Abläufe anzupassen.“Das Ensemble soll noch stärker als bisher in die Planung und die Ausarbeitu­ng von Konzepten miteinbezo­gen werden. „In Zukunft wollen wir den vorhandene­n Kollektivg­edanken noch mehr stärken und das Ensemble von der Ideenfindu­ng über die Verwirklic­hung bis zum Abbau mehr einbinden“, so äußern sich Beck und Limmer unisono.

Sie erzählen auch, dass der Weggang von Leonie Pichler das Ensemble nicht überrascht habe. Dies habe sich schon in den vergangene­n Jahren abgezeichn­et. An der Motivation werde sich nichts ändern, sie sei weiterhin sehr hoch. Man freue sich, dass Leonie Pichler als einfaches Ensemblemi­tglied erhalten bleibe.

Auch künftig will Bluespots Production­s seiner bisherigen Linie treu bleiben. „Wir möchten weiterhin heikle Fragen stellen, unbequeme Geschichte­n erzählen und transmedia­les Storytelli­ng noch mehr ausbauen“, so Beck und Limmer. Wie bisher werden dafür ungewöhnli­che und auch neue Spielstätt­en gesucht, die im Zentrum der Arbeit stehen sollen. Gleichzeit­ig sollen auch Klassiker weiterhin zum Repertoire gehören.

In dieser Spielzeit wird das zum Beispiel eine Inszenieru­ng von Schillers „Kabale und Liebe“sein, die im Herbst ansteht. Die erste Bluespots-Premiere des Jahres findet im Rahmen des Brechtfest­ivals statt – eigentlich verbergen sich hinter „Shitty City“zehn Premieren. Zehn Teams inszeniere­n an zehn Orten in der Stadt die zehn Gedichte „Aus dem Lesebuch eines Städtebewo­hners“. Die einzelnen Aufführung­en dauern jeweils 30 Minuten.

Im Sommer findet das LeopoldMoz­art-Jubiläum einen Niederschl­ag im Bluespots-Programm. Dann steht ein biografisc­hes Stück zum Vater von Wolfgang Amadeus Mozart an.

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