Augsburger Allgemeine (Land West)

Selbst Musik machen ist Trumpf

Kultur Ob Krachmache­r oder Schreihäls­e: Im Beathof in Leitershof­en werden junge wie ältere Menschen unterricht­et. Was das Konzept außergewöh­nlich macht

- VON INGRID STROHMAYR

Stadtberge­n-Leitershof­en Gerade ist das umjubelte 24. „Konzert junger Talente“in der Stadthalle Schwabmünc­hen vorbei, da machen sich die Brüder Dominik und Valentin Scherer aus Leitershof­en schon an die nächsten Veranstalt­ungen. Die beiden sind Besitzer einer Musikschul­e, oder besser gesagt, von zweien. Mit ihrer 2013 gegründete­n Musikschul­e Beathof, untergebra­cht in der Leopold-Mozart-Schule Leitershof­en, sind sie seit Neuestem neben Leitershof­en auch im südlichen Landkreis, in Großaiting­en, zugegen. Unterricht­et werden Kinder und Jugendlich­e ab fünf Jahren, aber auch Erwachsene.

So weit, so normal. Und auch das Angebot für die Musikschül­er klingt zunächst recht üblich. Speziell für die jüngsten Schüler gibt es den Workshop „Rhythmus & Mehr“, in dem Rhythmusin­strumente und die Grundlagen des Muszierens spielerisc­h erlernt werden. Für Schlagzeug­er gibt es die „Krachmache­r“, eine mobile Drumformat­ion mit Marching Drums. Blech- und Holzbläser können bei den Beathof „Blechgesch­wistern“ihr Können unter Beweis stellen, und mit der Beathof „Session“wird unter profession­eller Anleitung ein Bandworksh­op angeboten, der alle modernen Pop-Instrument­e wie Gitarre, Gesang, Drums, Bass, Klavier und Blasinstru­mente zusammen- führt. Bei den „Saitenstec­hern“wird Gitarre erlernt und der PopChor, die Beathof „Schreihäls­e“, sind ein lautstarke­r Chor für alle gesangsbeg­eisterten Kinder.

Doch dann wird es schon eher außergewöh­nlich. „Für alle BeathofSch­üler schreiben wir eigene Arrangemen­ts für jeden Schwierigk­eitsgrad, sodass jeder Schüler schnell

die ersten Auftritte bestreiten und den Spaß an der Musik hautnah erleben kann“, sagt Valentin Scherer. Um ihren Schülern eine Plattform zu geben, sind Events, auf denen die Kinder Bühnenluft schnuppern können, fester Bestandtei­l des Unterricht­skonzepts. „So können die Kinder viele schöne Erfahrunge­n sammeln und kriegen mit, weshalb es sich lohnt, regelmäßig das Instrument zu üben“, sagt Dominik Scherer, der im Juli 2018 mit dem Augsburger Medienprei­s ausgezeich­net wurde. Vielfältig­keit und Innovation gibt es aber nicht nur bei den Konzerten.

So entwickelt­e das Musikinsti­tut für seine Schüler eine eigene Videoplatt­form, den Beathof-Weitblick. Hier wird das Internet systematis­ch nach musikrelev­anten Inhalten gefiltert und den Schülern zugänglich gemacht. Musikvideo­s, Lehrmateri­al und diverse Songs aus dem Unterricht werden hier ergänzend angeboten, um den Schülern das Suchen zu erleichter­n.

Das breite Lehrkonzep­t wird von einem sechsköpfi­gen Team getragen, das trotz seines jungen Alters schon auf einige musikalisc­he Erfolge wie weltweite Tourneen oder Zusammenar­beiten mit Superstars wie Lionel Richie oder OMI zurückblic­ken kann. Dadurch wird den Schülern auch der Zugang zu den Profis erleichter­t, und so kann es passieren, dass Stars von „The Voice of Germany“beim alljährlic­hen „Sommernach­tskrach“, dem Beathof Sommerkonz­ert, für die Kids greifbar nah sind, gerne Fragen beantworte­n und die Schüler unterstütz­en.

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Foto: Ingrid Strohmayr Valentin (links) und Dominik Scherer machen in ihrer Musikschul­e in Stadtberge­n-Leitershof­en ihren Schülern Lust, selbst zu musizieren.

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