Augsburger Allgemeine (Land West)
Hallenbad Krumbach ist wieder offen
Die Probleme mit der Lüftungsanlage des Gebäudes sind behoben. Auch der Schwimmunterricht kann wieder starten. Wie die Planung für die kommenden Jahre aussieht
Das Krumbacher Hallenbad, das zuletzt wegen eines technischen Defektes geschlossen war, ist seit Montag wieder geöffnet. Dies kündigte Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer auf Anfrage unserer Redaktion an. Fischer betonte, dass damit am kommenden Montag auch der Schulschwimmbetrieb ohne Einschränkungen wieder beginnen könne.
Bekanntlich musste am 13. Dezember vergangenen Jahres das Bad wegen erheblicher Probleme mit der Lüftungspumpe gesperrt werden. Die Anlage sei rund 40 Jahre alt, und es sei sehr schwierig, Ersatzteile zu besorgen, erläuterte der Bürgermeister. Eine Ersatzpumpe sei wohl erst in rund zwei Monaten zu beschaffen. So hat die Stadt in den vergangenen Tagen alles daran gesetzt, den Elektromotor für die Lüftungspumpe, so gut es geht, wieder in Gang zu bringen. Dies ist offensichtlich so weit gelungen, dass dem Hallenbad-Neustart am gestrigen Montag, 7. Januar, nichts mehr im Weg stand.
Fischer dankte in diesem Zusammenhang nochmals den Krumba- cher Firmen, die sich um die Reparatur kümmerten. Dies sei nicht zuletzt mit Blick auf volle Auftragsbücher keineswegs selbstverständlich gewesen. Ein Problem sei es in der gegenwärtigen Situation auch, dass derzeit nur drei von vier Schwimmmeistern zur Verfügung stehen.
Wegen der Probleme mit der Lüftungsanlage habe man das Wasser im Bad komplett ablassen müssen. Warum musste das sein? Bekanntlich ist das Hallenbad Ende der 70er-Jahre in einer komplexen Holzleimbinderkonstruktion gebaut worden. Sie gilt als schön, aber auch als empfindlich. Wenn Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit nicht genau auf diese Konstruktion abge- stimmt sind, kann dies Probleme bereiten. Das könne, so Fischer, in Extremfällen dazu führen, dass die Leimbinder sogar verfaulen und buchstäblich „aus dem Leim gehen“, wie dies der Bürgermeister wiederholt plastisch umschrieben hat. Durch das Ablassen des Wassers gebe es hier aber trotz des Ausfalls der Lüftungsanlage keine Schwierigkeiten. Inzwischen würden, so Fischer, die Becken wieder mit Wasser gefüllt. Alles laufe nach Plan, sodass dem Hallenbad-Neustart am Montag, 7. Januar, nichts mehr im Weg steht. Doch Fischer hat auch mehrfach immer wieder hervorgehoben, dass mit Blick auf das Alter der Anlage (das Bad wurde
1979 in Betrieb genommen) weitere Pannen und Defekte nicht auszuschließen seien. Bereits zum Start der Saison im Herbst 2017 hatte es Probleme wegen eines Lecks in einer Leitung gegeben.
Im Herbst 2017 sprach sich der Krumbacher Stadtrat (der Empfehlung eines Gutachters folgend) mehrheitlich prinzipiell für einen familienorientierten Neubau des Bades aus. Demnach soll es weiterhin ein Becken in einer Dimension von
25 auf 12,5 Metern geben. Ferner soll ein sogenanntes Lehrschwimmbecken in einer Größe von 12,5 auf acht Metern gebaut werden. Der bisherige Nichtschwimmerbereich würde zu diesem Lehrschwimmbecken erweitert. Dort soll es dann Platz für Schwimmkurse und Wassergymnastik geben, installiert werden könnten auch Nacken- oder Massagedüsen. Vorgesehen ist in diesem Konzept auch ein Planschbecken mit rund 30 Quadratmetern. Bislang ist kein Sprungturm vorgesehen. Mit der Hallenbadplanung ist das Büro Krug Grossmann Architekten mit Sitzen in München und Rosenheim beauftragt. Die Kostenschätzung für den gesamten geplanten Komplex Schwimmbad/Halle/ Mensa im Schul- und Sportzentrum liege, so hieß es in der Stadtratssitzung im Oktober 2018, bei rund 30,3 Millionen Euro.
Davon sind für die Sporthalle/ Mehrzweckhalle 12,3 Millionen Euro vorgesehen, für Mensa und Austeilküche 3,3 Millionen Euro, für die Heizzentrale 1,7 Millionen Euro, für das Hallenbad 11,9 Millionen Euro und für Betriebsräume und Freisportmöglichkeiten 1,1 Millionen Euro. Rund 400 000 Euro sind für die Wärme- und Stromerzeugung der Mittel- und Realschule während der Bauphase eingeplant.
Im Stadtrat hieß es im September 2018, dass ein Baubeginn eventuell Mitte 2020 möglich wäre, eine Fertigstellung im Herbst 2022. Doch Fischer hat betont, dass es bei solchen Zeitplänen immer wieder Unwägbarkeiten geben könne.