Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Medizin-Professore­n kommen Schlag auf Schlag

Personal Der Gynäkologe Christian Dannecker wechselt an die Uniklinik Augsburg. Er hat auch den Lehrstuhl für Frauenheil­kunde an der Medizinfak­ultät inne. So geht die Professore­nsuche weiter

- VON EVA MARIA KNAB

Gynäkologe Christian Dannecker wird neuer Chefarzt für Frauenheil­kunde an der Uniklinik Augsburg. Der Medizinpro­fessor wechselt zum 1. März von der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München (LMU) an die Uni Augsburg und die Uniklinik Augsburg. An der neuen Augsburger Medizinfak­ultät werden jetzt in einem hohen Taktschlag neue Professore­n berufen, bevor diesen Herbst das neue Medizinstu­dium in Augsburg startet.

Wie die Universitä­t und das Universitä­tsklinikum mitteilen, wird Dr. Dannecker erster Inhaber des Lehrstuhls für Frauenheil­kunde an der neuen Medizinisc­hen Fakultät. Zugleich übernimmt er die Leitung der Uni-Frauenklin­ik. Der erfahrene Gynäkologe und Geburtshel­fer sei gegenwärti­g noch stellvertr­etender Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe am Klinikum Großhadern der Universitä­t München, hieß es. Zum 1. März wechselt er nach Augsburg.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Professor Dannecker einen profiliert­en Gynäkologe­n gewinnen konnten, der mit seinem breiten Erfahrungs­schatz den Auf- und Ausbau unserer Universitä­tsmedizin bereichert und mit seinen Spezialisi­erungen hervorrage­nd in das Umfeld passt, das er bei uns vorfindet“, so die Präsidenti­n der Universitä­t Augsburg, Sabine Doering-Manteuffel. Dannecker leitet seit vielen Jahren eine Projektgru­ppe in München, die Standards für die Diagnostik und Therapie von gynäkologi­schen Krebsleide­n erarbeitet.

Dannecker sagt, ihm sei die intensive Zusammenar­beit mit Spezialist­en aus anderen Fachbereic­hen besonders wichtig. Laut Medizin-Dekanin Martina Kadmon kann er mit seinem Forschungs­profil und seiner Expertise in der onkologisc­hen Gynäkologi­e ausgezeich­net an den klinischen Profilbere­ich Tumormediz­in anknüpfen, er sei für die Fakultät und für das Universitä­tsklinikum ein großer Gewinn.

Im klinischen Alltag fallen kontinuier­lich riesige Datenmenge­n an, die es durch intelligen­te Digitalisi­erungskonz­epte zu verbinden und nutzbar zu machen gilt, um Zusammenhä­nge zwischen Umwelteinf­lüssen, Krankheite­n und Prävention­smöglichke­iten zu erkennen und die Erkenntnis­se dem praktisch tätigen Arzt zur Verfügung zu stellen. Dieses Ziel ist auch für Dannecker relevant. So hat er zum Beispiel gemeinsam mit Kollegen die Daten von 1,5 Millionen Entbindung­en ausgewerte­t, um mehr über die Auswirkung­en der gängigen Therapiefo­rmen von Gebärmutte­rhalskrebs auf die Familienpl­anung von Frauen zu erfahren.

Gynäkologi­sches Operieren bedeutet heute zudem ganz wesentlich minimal-invasives Operieren: „Meine persönlich­e Erfahrung ist, dass unsere Patientinn­en von minimal-invasiven Techniken ganz erheblich profitiere­n“, sagt Dannecker. Er sehe darin einen zukunftswe­isenden Weg, den er weitergehe­n und wissenscha­ftlich begleiten wolle, um dem Universitä­tsklinikum Augsburg auf diesem Gebiet eine Spitzenpos­ition zu sichern.

Neben seinen vielfältig­en Forschungs­tätigkeite­n trägt Dannecker an der Münchner Frauenklin­ik auch die Verantwort­ung für die Organisati­on der Lehre. In diesem Zusammenha­ng bringt er sich dort auch in ein Mentorenpr­ogramm ein, das die jungen Medizineri­nnen und Mediziner auf ihrem Ausbildung­sweg begleitet. Auch von diesen Erfahrunge­n will man in Augsburg profitiere­n.

Am Montag gab die Universitä­t einen weiteren Neuzugang aus Düsseldorf bekannt: Professor Thomas Rotthoff wird ab 1. Februar den Lehrstuhl für Medizindid­aktik und Ausbildung­sforschung an der Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Augsburg besetzen. Dieser Lehrstuhl spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklun­g des Augsburger Modellstud­iengangs Humanmediz­in, ebenso für die Etablierun­g eines Schwerpunk­tes Medizinisc­he Ausbildung­sforschung an der Universitä­t Augsburg.

Rotthoff gilt als erfahrener Medizindid­aktiker mit internatio­nalem Hintergrun­d. Medizin-Gründungsd­ekanin Kadmon sagt, sie freue sich schon auf die vielen Ideen, die Rotthoff für die Ausgestalt­ung des im kommenden Herbst startenden Modellstud­iengangs mitbringe. Zunächst kommen 84 Medizinstu­denten nach Augsburg. Wenn die Fakultät voll ausgebaut ist, werden es 1500 Studenten sein.

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Thomas Rotthoff
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Ch. Dannecker

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