Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Brandschutz im Rathaus wird verbessert
Millioneninvestition Die neuen Türen im Unteren Fletz sind installiert. Mauern wurden durchbrochen, um Rettungswege zu errichten. Die Arbeiten dauern bis zum Frühjahr, der große Aufschlag folgt dann im Jahr 2021
Das Augsburger Rathaus gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der Weg führt tausende Touristen in den Goldenen Saal, Einheimische laufen dagegen eher am Gebäude vorbei. Darum bekommen sie wenig davon mit, was sich gegenwärtig im Innern tut. Es sind umfangreiche Bauarbeiten, die sich die Stadt einiges kosten lässt. Ein Millionenbetrag wird für den Brandschutz investiert. Die Arbeiten haben im August des Vorjahrs begonnen. Sie dauern bis Frühjahr. Danach ist wieder Ruhe im Gebäude, bevor es ab August 2021 zum großen Aufschlag kommen wird: Das Rathaus wird mehr als ein Jahr lang für Publikumsverkehr geschlossen sein. Auch der Stadtrat muss umziehen. Die Sitzungsräume stehen wegen einer großen Sanierung nicht zur Verfügung. Das ist Zukunftsmusik.
Gegenwärtig ist das Rathaus wie gewohnt geöffnet. Die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. Allerdings herrscht Ruhe, wenn größere Veranstaltungen stattfinden. In den kommenden Wochen ist das Rathaus Schauplatz von mehreren Neujahrsempfängen. Besucher erfahren im Eingangsbereich im Unteren Fletz von den laufenden Arbeiten. Ein Aushang verkündet, dass die Arbeiten bis Frühjahr dauern. Es geht um die Verbesserung des Brandschutzes. Sichtbar sind die ersten erfolgten Umbauten. An beiden Treppenhäusern im Unteren Fletz gibt es jetzt Brandschutztüren. Zudem ist an der Wand im Treppenhaus ein Durchbruch einer Mauer erfolgt. Hier wurde ein Rettungsweg geschaffen. Darüber hinaus laufen Umbauten im Elektround Sanitärbereich.
Baureferent Gerd Merkle informiert auf Anfrage: „Bis Frühjahr wird das Brandschutzkonzept an Türen und Feuerschutzabschlüssen vom Erdgeschoss bis zum neunten Stock im Gebäude umgesetzt.“Ein Feuerschutzabschluss hat die Aufgabe, Öffnungen in feuerhemmenden oder feuerbeständigen Wänden gegen den Durchtritt von Feuer zu sichern. Knapp 1,4 Millionen Euro sind für den ersten Bauabschnitt veranschlagt. Günstiger kommt der Brandschutz für den zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich ab August 2021 ansteht.
Knapp 400000 Euro stehen hier zu Buche. Brandschutzverglasungen an der Ostfassade des Gebäudes werden eingebaut, die haustechni- Anlagen werden für den Brandschutz weiter optimiert.
Eingebunden sind diese Arbeiten in die Komplettsperrung des Rathauses, die mindestens 15 Monate dauern soll. Es werden Oberer Fletz und Sitzungszimmer renoviert, da- bei werden die Sitzungssäle vom Asbest befreit. Eingebaut werden sollen eine Akustikdecke und eine mobile Trennwand in der Mitte des Oberen Fletz.
Der Sitzungssaal wird zumindest teilklimatisiert. Die veraltete Meschen dientechnik und sonstige technische Ausrüstung sollen zudem an heutige Standards, wie LED-Beleuchtung, angepasst werden. Diese Kosten belaufen sich nach Schätzung auf rund 3,9 Millionen Euro.
Während der Komplettsanierung des Rathauses müssen die Stadträte umziehen. Alternativen als Sitzungsort werden geprüft. Das Landratsamt Augsburg, der Kongress am Park oder Räume beim Bezirk Schwaben gelten als mögliche Optionen.