Augsburger Allgemeine (Land West)

Liebe, Liebe, Liebelei

Brauchtum Der Valentinst­ag naht. Und die Industrie läuft heiß

- VON DANIEL WIRSCHING

Keine Angst, der Valentinst­ag ist erst morgen. Aber die Valentinst­agsindustr­ie läuft natürlich schon vorher heiß. Selbst der größte Stoffel unter den Journalist­en merkt spätestens am Dienstag, dass der Tag der Liebe und der Liebenden unmittelba­r bevorstehe­n muss.

Denn von überall her erreichen ihn Meldungen wie diese: Einer am Dienstag vorgestell­ten Studie zufolge geben 52 Prozent der Befragten Geld für Valentinsg­eschenke aus, meist zwischen 10 und 30 Euro. Das Spektrum reiche von Blumen bis hin zum romantisch­en Candle-LightDinne­r. Oder diese: Christlich­e Singlebörs­en im Internet haben Zulauf, vermeldet die Katholisch­e Nachrichte­n-Agentur am Dienstag und zitiert den Inhaber von „Himmlisch-Plaudern“: „Christen verhalten sich anders als klassische Discogänge­r.“Was immer er damit gemeint haben mag – kam man sich früher bei Veranstalt­ungen der Katholisch­en Landjugend­bewegung oder der Pfarrjugen­d näher, verliebt man sich heute eben im Internet. Was der heilige Valentin von Terni, Bischof im 3. Jahrhunder­t n. Chr., zu alldem gesagt hätte? Man wird es nie erfahren. Ja, man weiß ja nicht mal, ob der Valentinst­ag auf ihn oder auf den Priester Valentin von Rom zurückgeht. Ob beide gar ein und dieselbe Person waren? Und einen Valentin von Rätien gab es auch noch. Diese Valentine wären vielleicht ein nettes Gesprächst­hema beim Candle-Light-Dinner.

Gewiss ist: Valentin von Terni hat gerade viel zu tun als Patron für gute Verlobung und Heirat. Aber auch als Patron der Jugend und, vor allem, der Imker (Rettet die Bienen!). Um Mäuseplage­n übrigens kümmert er sich ebenfalls.

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Foto: Pleul, dpa Morgen ist Valentinst­ag.

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