Augsburger Allgemeine (Land West)
Liebe, Liebe, Liebelei
Brauchtum Der Valentinstag naht. Und die Industrie läuft heiß
Keine Angst, der Valentinstag ist erst morgen. Aber die Valentinstagsindustrie läuft natürlich schon vorher heiß. Selbst der größte Stoffel unter den Journalisten merkt spätestens am Dienstag, dass der Tag der Liebe und der Liebenden unmittelbar bevorstehen muss.
Denn von überall her erreichen ihn Meldungen wie diese: Einer am Dienstag vorgestellten Studie zufolge geben 52 Prozent der Befragten Geld für Valentinsgeschenke aus, meist zwischen 10 und 30 Euro. Das Spektrum reiche von Blumen bis hin zum romantischen Candle-LightDinner. Oder diese: Christliche Singlebörsen im Internet haben Zulauf, vermeldet die Katholische Nachrichten-Agentur am Dienstag und zitiert den Inhaber von „Himmlisch-Plaudern“: „Christen verhalten sich anders als klassische Discogänger.“Was immer er damit gemeint haben mag – kam man sich früher bei Veranstaltungen der Katholischen Landjugendbewegung oder der Pfarrjugend näher, verliebt man sich heute eben im Internet. Was der heilige Valentin von Terni, Bischof im 3. Jahrhundert n. Chr., zu alldem gesagt hätte? Man wird es nie erfahren. Ja, man weiß ja nicht mal, ob der Valentinstag auf ihn oder auf den Priester Valentin von Rom zurückgeht. Ob beide gar ein und dieselbe Person waren? Und einen Valentin von Rätien gab es auch noch. Diese Valentine wären vielleicht ein nettes Gesprächsthema beim Candle-Light-Dinner.
Gewiss ist: Valentin von Terni hat gerade viel zu tun als Patron für gute Verlobung und Heirat. Aber auch als Patron der Jugend und, vor allem, der Imker (Rettet die Bienen!). Um Mäuseplagen übrigens kümmert er sich ebenfalls.