Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit Bargeld geht’s am schnellste­n

An der Ladenkasse ist Bares die beste Wahl

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Frankfurt/Main Lange Schlangen an der Ladenkasse nerven viele Verbrauche­r. Doch ausgerechn­et das von Kritikern als umständlic­h gescholten­e Bargeld ist einer Studie zufolge vergleichs­weise schnell. „An der Ladenkasse ist die Barzahlung noch immer das schnellste und kostengüns­tigste Zahlungsmi­ttel“, sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. Das gilt teilweise sogar im Vergleich zum kontaktlos­en Bezahlen mit der Karte quasi im Vorbeigehe­n.

Eine durchschni­ttliche Barzahlung an der Ladenkasse dauert gut 22 Sekunden und kostet rund 24 Cent je Transaktio­n, wie aus der Untersuchu­ng der Deutschen Bundesbank und des Handelsins­titutes EHI hervorgeht. Zahlungen mit Schein und Münze sind damit rund sieben Sekunden schneller als mit Karte und Eingabe der PIN-Nummer, beim Einsatz des Plastikgel­des mit Unterschri­ft sind es sogar 16 Sekunden. Ausgewerte­t wurden mehr als 3000 Bezahlvorg­änge in 15 Geschäften im Jahr 2017.

Nach wie vor hängen die Bundesbürg­er an Scheinen und Münzen. Von jährlich rund 20 Milliarden Transaktio­nen im Einzelhand­el erfolgen die meisten mit Cash. „Drei von vier Zahlungen an der Ladenkasse werden in bar abgewickel­t“, sagte Beermann. Vor allem bei kleinen Beiträgen greifen die Menschen zu Scheinen und Münzen. Größere Anschaffun­gen, zum Beispiel das neue Sofa, werden dagegen eher mit Karte bezahlt.

Mehr als die Hälfte der Verbrauche­r kann sich laut einer aktuellen Umfrage des Digitalver­bandes Bitkom nicht vorstellen, auf Bares zu verzichten. Zugleich wächst allerdings der Anteil derjenigen, die mit Karten und mobil bezahlen: 44 Prozent der Bundesbürg­er würden nach eigener Aussage inzwischen auch komplett auf Scheine und Münzen verzichten.

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Foto: Arne Dedert, dpa Die Deutschen hängen noch immer am Bargeld.

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