Augsburger Allgemeine (Land West)

Wo sind Augsburgs dunkelste Ecken?

Aktion Wir gehen Hinweisen unserer Leser nach, wo es in der Stadt an Straßenlam­pen mangelt. Machen Sie mit!

- (ziss/skro)

Die Nacht hat etwas Magisches. Ein dunkler Schleier legt sich über Stadt und Land. Es wird ruhiger. Die Hektik des Tages lässt nach. Stille. Nicht wenigen Menschen aber macht diese Dunkelheit Angst. Verlassene Wege und Straßen, große Plätze, menschenle­ere Unterführu­ngen und Parkplätze sind zu später Stunde ein Ort, an dem sich manch einer schnell unwohl fühlt, einen Schritt zulegt, um dieser Situation zu entrinnen. Andere wiederum können sich in der Dunkelheit einfach nicht so gut orientiere­n, haben Angst zu stolpern. Wir suchen besonders dunkle Ecken in Augsburg. Bei der Leseraktio­n können uns Bürger Stellen melden, an denen Lampen fehlen oder die vorhandene­n Lampen möglicherw­eise nicht hell genug scheinen.

Denn dass auch die Stadt versucht, bei ihren Straßenlam­pen Energie zu sparen, ist kein Geheimnis. Pro Jahr läuft im Tiefbauamt für den Betrieb der 28500 Laternen eine Stromrechn­ung von etwa zwei Millionen Euro auf. Und wer kennt das nicht von Zuhause: Der eine schaltet sämtliche Lampen zur Festbeleuc­htung ein, der nächste schaltet die Lichter wieder aus.

Bei der Stadt läuft das technologi­sierter ab. Seit Mitte der 80er-Jahre setzt man dort auf Tricks, um den Energiever­brauch zu reduzieren und gleichzeit­ig genug Helligkeit zu produziere­n. So misst ein zentraler Dämmerungs­schalter die Helligkeit, um abends das Startsigna­l für die Beleuchtun­g zu geben, wenn es wirklich nötig ist. Der Unterschie­d zwischen klarem und bewölktem Himmel könne bis zu 20 Minuten ausmachen. Zudem leuchten die Laternen nur einige Stunden pro Nacht mit voller Leistung, dann wird gedimmt. Die größeren Laternen haben zwei Birnen, die nur zu den Hauptverke­hrszeiten leuchten. Nach der Stoßzeit am Abend schaltet die Stadt dann die zweite Birne aus. Wer abends als Fußgänger unterwegs ist, hat das Phänomen schon beobachtet, dass es mit einem Mal auf der Straße etwas dunkler wird, obwohl die Lichter noch an sind. Mit all diesen Tricks lassen sich etwa 40 Prozent des Stromverbr­auchs sparen. Wir sind auf der Suche nach Stellen, die gefühlt zu wenig oder gar nicht ausgeleuch­tet sind. Die Zuschrifte­n leiten wir an die Stadtverwa­ltung weiter, um mögliche Gefahrenst­ellen zu überprüfen.

Aktion Leser können uns ihre Orte unter Kennwort „Dunkelheit“per Mail unter: lokales@augsburger-allgemeine.de, oder per Post unter: Augsburger Allgemeine, Lokalredak­tion, Maximilian­straße 3, 86150 Augsburg, melden.

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Foto: Bernd Hohlen Im Rahmgarten­gäßchen in der Jakobervor­stadt gibt es nach Einbruch der Dunkelheit nur wenig elektrisch­e Beleuchtun­g.

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