Augsburger Allgemeine (Land West)
Trotz Krücken hat er das Heft in der Hand
Fasching Manfred Lamprecht ließ sich von einem bösen Sturz nicht bremsen. Er leitet gemeinsam mit seinem Co-Spielleiter Herbert Lenz die Endproben der Kol-La-Sitzungen in der Gersthofer Stadthalle. 350 machen wieder mit
Gersthofen „Lass das Licht hell“, sagt Manfred Lamprecht in der Mitte des Zuschauerraums der Gersthofer Stadthalle. Von hier aus hat der Spielleiter die Bühne voll im Blick, auf der gerade das Lechana-Prinzenpaar tanzt. Die Zeit ist knapp für die Akteure der Gersthofer Kol-LaFaschingssitzungen: Nach monatelangen Proben an verschiedenen Orten haben sie nur drei Tage Zeit, um ihre 17 Beiträge auf der Bühne der Stadthalle ins rechte Licht zu rücken. Denn am Freitag, 15. Februar, um 19.30 Uhr hebt sich der Vorhang zur Premiere.
„Dienstag vor der Premiere wird immer der erste Teil auf der Originalbühne geprobt, am Mittwoch folgt der zweite Teil, und am Donnerstag läuft die Generalprobe“, sagt Herbert Lenz, einer der beiden Spielleiter. Weil sich sein Kollege Manfred Lamprecht bei einem Sturz beide Beine gebrochen hat, musste er heuer einen größeren Part der Regiearbeit übernehmen. „Das ging allerdings reibungsloser als zunächst befürchtet“, sind sich beide einig. „Die Texte waren schon relativ gut geprobt vor dem Unfall“, so Lenz. Lamprecht ergänzt: „Und bei mir im Wohnzimmer herrscht auch reger Probenbetrieb.“Doch auch wenn er heuer nicht selbst spielen kann, ist er am Abend trotzdem in der Stadthalle bei der ersten Bühnenprobe – unterstützt von Krücken und Rollstuhl. „Denn ein Bein darf ich noch nicht belasten.“So hat er ein Bein möglichst bequem auf einen Stuhl gelegt, während Co-Spielleiter Herbert Lenz bei Bedarf zur Bühne läuft, um Details abzustimmen. Dabei geht es manchmal um Sekunden – denn es muss genug Zeit sein, wenn Akteure hinter der Bühne schnell ihre Kostüme wechseln müssen.
Am Nachmittag war es noch ruhig in der Halle. Das Bühnenbild mit dem Kol-La-Männchen, das einst der Künstler Marcel Zapf geschaffen hatte, stand bereits. Zeit für den Einsatz von Beleuchter Christian Schatz: Er sorgt schon seit Jahren dafür, dass die Lichtstimmungen für die verschiedenen Beiträge passen.
Jede Stimmung speichert er im Computer: „Da kommen für den Abend 250 bis 300 verschiedene Stimmungen zusammen.“Diese werden bis zur Generalprobe bei Bedarf nachjustiert und können dann einfach abgerufen werden. Am ersten Wochenende einschließlich der Kinder-Kol-La ist Schatz selbst am Werk, dann übernimmt Marcel Schneider vom Kol-La-Team das Lichtpult.
Noch wenige Stunden, bevor die Tänzer, Musiker, Sänger und Darsteller die Bühne übernahmen, wurden in Ruhe die Kabel verlegt und die Scheinwerfer eingerichtet. Abends bei der szenischen Probe ist auch Tontechniker Christopher Heck gefragt, der dafür verantwortlich ist, dass die Musik- und Sprechnummern optimal zu hören sind.
Insgesamt sind heuer bei der KolLa wieder rund 350 Mitwirkende aktiv, um den rund 4000 Zuschauern in sieben bereits ausverkauften Vorstellungen gut vier Stunden Spaß zu bereiten und die eine oder andere Begebenheit aus dem Stadtleben oder der Lokalpolitik auf die Schippe zu nehmen.
Dabei haben einige der Aktiven schon Monate geprobt und trainiert: „Das Kol-La-Ballett fängt bereits vor den Sommerferien mit der Einstudierung des neuen Programms an“, erzählt Kol-La-Präsident Philipp Rogg, dessen Tochter zu den Tänzerinnen gehört. „Wir von der Feuerwehrkapelle haben da weniger Probenaufwand“, meint er schmunzelnd. Zu sehen sein werden ab Freitag wieder viele bekannte KolLa-Lieblinge, sagt Herbert Lenz. „Mehr wird nicht verraten.“
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Aufführungen Sieben ausverkaufte Vorstellungen vom Freitag, 15., bis Sonntag, 24. Februar, jeweils 19.30 Uhr. Lediglich für die zweite Kinder-Kol-La am Sonntag, 24. Februar, um 13.30 Uhr gibt’s noch Restkarten unter der Telefonnummer 0821/493934.