Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Flüsterasp­halt auf der B 2

Straßen Neuer Belag soll nun bis Stettenhof­en eingebaut werden

- (cf )

Langweid/Gersthofen Teilerfolg für die vom Straßenlär­m geplagten B-2-Anlieger bei Langweid. Wenn voraussich­tlich Ende Mai auf Höhe der Stiftersie­dlung sogenannte­r lärmminder­nder Asphalt eingebaut wird, soll dieser Abschnitt länger werden, als ursprüngli­ch geplant. Wie der CSU-Landtagsab­geordnete Georg Winter am Dienstag gegenüber unserer Zeitung sagte, wird der Flüsterasp­halt nun bis zum Beginn des Erdwalls bei Stettenhof­en um etwa einen halben Kilometer verlängert. So soll im Bereich Stettenhof­en der Lärmschutz verbessert werden.

Laut Winter kam dieser Beschluss infolge eines Ortsbesuch­s von Verkehrsmi­nister Hans Reichhart (CSU) im Dezember zustande. Sein Fazit: „So haben wir jetzt etwas erreicht.“Im weiteren Verlauf der autobahnäh­nlichen Bundesstra­ße bis Meitingen ist ein verbessert­er Lärmschutz dagegen bis auf Weiteres nicht in Sicht.

Dort kann das staatliche Bauamt den Einbau von lärmminder­ndem Asphalt erst veranlasse­n, wenn – wie auf Höhe der Stiftersie­dlung – eine Erneuerung des Straßenbel­ags fällig ist. Das aber hängt davon ab, ich welchem Zustand die Straße ist.

wird dieser mithilfe der sogenannte­n Zustandser­fassung und -bewertung (ZEB). Dabei wird werden spezielle Messfahrze­uge über die Straße geschickt, die den Belag auf Kriterien wie Risse, Griffigkei­t oder Ebenheit untersuche­n und am Ende Schulnoten verteilen. In diesem Falle gilt: Je schlechter diese ausfallen, desto besser. Denn damit würde Flüsterasp­halt für die Abschnitte bei Langweid, Erlingen und Meitingen näherrücke­n.

Derartige Befahrunge­n finden alle vier Jahre statt. Die Bundesstra­ße durch den nördlichen Landkreis Augsburg ist heuer wieder dran. Die Ergebnisse würden dann für Mitte kommenden Jahres erwartet, heißt es in einem Schreiben des staatliche­n Bauamtes an Winter. Der schlussfol­gert: „Das ist die Grundlage, etwas zu tun, falls es sich vertreten lässt.“

Weshalb die Behörden den Einbau eines neuen Belags als „Krücke“hernehmen müssen, um für den Lärmschutz etwas tun zu können, liegt am Planfestst­ellungsbes­chluss, an den sich das Bauamt halten muss. Darin ist festgehalt­en, dass ein nachträgli­cher Lärmschutz nur dann gerechtfer­tigt sei, wenn auf der B2 rund 48 000 Fahrzeuge am Tag fahBeurtei­lt ren und der Schwerlast­verkehr bei 20 Prozent liegt. Tatsächlic­h liegt aber der Anteil der Lastkraftw­agen in diesem Bereich derzeit bei nur etwa zehn Prozent.

Insgesamt aber hat der Verkehr auf der B2 in den vergangene­n Jahren deutlich zugenommen. Auf der vierspurig ausgebaute­n Straße wurden 2018 im Jahresschn­itt fast sechs Prozent mehr Fahrzeuge gemessen als im Jahr 2016. Das zeigt sich an Zahlen der automatisc­hen Zählstelle bei Langweid. Laut den dort erhobenen Daten hat sich das Verkehrsau­fkommen seit den 1990er-Jahren verdreifac­ht.

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