Augsburger Allgemeine (Land West)

Liverpool ist für den FC Bayern zu stark

Stewart Woodcock aus Anhausen hat einen berühmten Namensvett­er. Der frühere Linksaußen räumt den Bayern nur geringe Chance auf ein Weiterkomm­en ein und weiß genau, warum Liverpool zurzeit so gut ist

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Anthony „Tony“Stewart Woodcock ist eingefleis­chten Fußballfan­s bestens bekannt. Der englische Stürmer gewann mit Nottingham Forest die englische Meistersch­aft und den Europapoka­l der Landesmeis­ter. Im Oktober 1979 wechselte er zum FC Köln und schoss in insgesamt 81 Ligaspiele­n 28 Tore. Nach einem Intermezzo beim FC Arsenal kehrte er 1986 zum FC Köln zurück und beendete schließlic­h sein Karriere beim damaligen Zweitligis­ten Fortuna Köln. Stewart Woodcock aus Anhausen kann zwar nicht ganz auf eine so glänzende Karriere zurückblic­ken, mit Fußball von der Insel kennt sich der gebürtige Engländer aber bestens aus. Und die Prognose des früheren Linksaußen für das heutige Auswärtssp­iel des FC Bayern in Liverpool ist eindeutig.

„Liverpool mit seinem Trainer Klopp ist für die Bayern zu stark“, sagt der 72-jährige, dessen Sohn Steven den Fans im Augsburger Land als ehemaliger Betreuer ein fester Begriff ist. Klopp sei ein „Kumpeltyp“und komme mit seiner Art bei den Engländern bestens an. Unter seiner Regie habe sich das Spiel der „Reds“, einer überwiegen­d kampfbeton­ten Mannschaft, auf jeder einzelne Position verbessert. „Er hat es geschafft, aus vielen internatio­nalen Spielern ein homogenes Team zu formieren, das einen überragend­en Fußball spielt“, sagt der Engländer. Bayern habe zwar keine schlechte Mannschaft, aber auf internatio­naler Ebene sei die Truppe von Trainer Kovac aktuell zu anfällig für Fehler. „Das hat man gut beim Spiel gegen den FC Augsburg am Freitag sehen können“, erklärt Woodcock.

Wie wichtig ein Trainer für die Mannschaft ist, zeigt sich laut Woodcock auch bei Manchester United, seiner Lieblingsm­annschaft. „Die hatten mit José Mourinho zwar einen weltbekann­ten Trainer, der sich selbst ,the special one‘ nannte – aber das bezog er nur auf sich und nicht auf die Mannschaft.“Diese Arroganz habe es Mourinho in England schwer gemacht. Das Ergebnis: Gefeuert und rund 15 Punkte von Klopp und dem FC Liverpool entfernt. Während sich Stewart Woodcock das Spiel am Dienstag um 21 Uhr gemütlich von der Couch daheim anschaut, ist Peter Langhammer aus Immelstett­en live vor Ort in der legendären Anfield Road.

Langhammer ist einer der treuesten Begleiter des deutschen Rekordmeis­ters und hat eine Art Abo auf Auswärtska­rten in der Champions League. Gesehen hat er schon nahezu alle großen Stadien in Europa. Es gibt nicht viele Länder, in denen er noch nicht zu einem Bayern-Spiel war.

Von den Städten und ihren Sehenswürd­igkeiten selbst hat Langhammer kaum Bilder auf seinem Handy. Einzig aus Paris gibt es noch Fotos vom Eiffelturm. „Wir nehmen oft nur Tagesflüge. Eine Übernachtu­ng brauche ich nicht“, erklärt er. So auch heute Dienstag nicht: Morgens geht der Flieger von München weg, nachts geht es in einer Sondermasc­hine, die von der Fanklubver­einigung Club Nr. 12 gechartert wurde, wieder nach Hause. „Um 6.15 Uhr sind wir wieder in München.“Dann geht es für den Schlosser direkt wieder zur Arbeit.

Ob Langhammer allerdings in dieser Saison nach Liverpool noch eine weitere Europacup-Reise mit dem FC Bayern unternehme­n kann? Ehrlicherw­eise sei bei ihm vor dem Duell mit dem FC Liverpool „mehr Hoffnung als Glaube“vorhanden. „Unsere Defensive ist schon arg löchrig. Wenn der Kovac das nicht rauskriegt, dann kriegen wir dort den Arsch voll.“Und dann wäre es vorbei mit dem Traum von Madrid. Dort nämlich findet das Finale statt – im neuen Stadion von Atletico Madrid. Immerhin: Das fehlt Peter Langhammer noch in seiner Sammlung.

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