Augsburger Allgemeine (Land West)

Die meisten Temposünde­r gibt es in Heretsried

Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle zieht eine positive Bilanz der Blitzaktio­nen seit September und gibt Auskunft über seine Zukunft als Gemeindech­ef

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Heretsried Baugebiet, Hundetoile­tten und Finanzen – viele Themen wurden bei der Bürgervers­ammlung in Heretsried angesproch­en, obwohl im Sportheim einige Plätze leer geblieben waren. Bei der Veranstalt­ung ging es auch um die Frage, ob Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle bei den nächsten Kommunalwa­hlen wieder kandidiere­n werde. Diese Frage hatte Altbürgerm­eister Helmut Schuster gestellt. Jäckle sagte daraufhin: „Wenn nichts dazwischen­kommt und der Gemeindera­t dies auch befürworte­t, mache ich das.“

● Geschwindi­gkeitskont­rollen Seit September führt die Gemeinde regelmäßig Geschwindi­gkeitskont­rollen durch. 428 Verstöße seien seitdem festgestel­lt worden – alle 3,2 Minuten habe es demzufolge während der Kontrollen „geblitzt“. Die meisten Temposünde­r würden wider Erwarten nicht in Lauterbrun­n, sondern in Heretsried festgestel­lt. „Wir machen das nicht, weil wir Geld verdienen wollen. Ziel ist, dass die Leute vernünftig fahren“, sagte Jäckle. Es sei bereits feststellb­ar, dass die Verstöße weniger würden.

● Staatsstra­ße Zur Staatsstra­ße

2036 Richtung Holzhausen stellte Jäckle die überarbeit­eten Planungen vor. Statt dem Einschnitt ins Gelände habe die Straße nun eine Steigung von acht Prozent. Der Radweg kann somit erhalten bleiben, ist aber nicht barrierefr­ei. Das wäre bei einer Steigung von sechs Prozent der Fall. Er hoffe, dass das weitere Verfahren auf sachlicher Basis ablaufe.

● Wasser Nach Problemen am Hochbehält­er Lauterbrun­n läuft die Wasservers­orgung jetzt wieder normal. Der Hochbehält­er soll demnächst für rund eine Million Euro saniert werden.

● Kläranlage Zur Kläranlage Heretsried erläuterte der Rathausche­f, dass Anfang April mit den Bauarbeite­n begonnen werden solle. Die Investitio­nen seien nötig, weil vom Gesetzgebe­r die Grenzwerte verschärft wurden. Die Kosten betragen etwa 800000 Euro. Die Frage der Finanzieru­ng ist noch nicht geklärt. Es können entweder Ergänzungs­beiträge erhoben werden oder die Abwasserge­bühren erhöht werden. Der Wasserprei­s, der alle vier Jahre kalkuliert werde, werde zukünftig wieder ansteigen.

● Hundetoile­tten Die Hundetoile­tten waren auch ein Thema der Versammlun­g. Einzelne Hundehalte­r würden sich nicht daran halten, die Hinterlass­enschaften ihrer Tiere zu entfernen. Andere würden die Kotbeutel in der freien Flur liegen las- sen oder im Mülleimer am Spielplatz entsorgen. Jäckle appelliert­e an die Hundehalte­r, die Beutel daheim in der Mülltonne zu entsorgen. Dank galt den Ehrenamtli­chen, die sich um die Hundetoile­tten kümmern.

● Baugebiet Das Baugebiet Steinriese­l II liegt derzeit auf Eis, nachdem vom Bund Naturschut­z eine Feldlerche in diesem Gebiet vermutet wird. Ferner ist in Lauterbrun­n am ehemaligen Sportplatz ein Gewerbemis­chgebiet geplant, für das es bereits zwei Bewerber gibt.

● Bienen Fraglich sei, wie sich das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“auf solche Projekte und Vorhaben auswirke. Die von der Gemeinde geplante Blumenwies­e könne nach Bei der Bürgervers­ammlung stellte Ulrike Schipf als Koordinato­rin das Projekt Nachbarsch­aftshilfe der Holzwinkel-Kommunen vor. Viele Menschen wünschten sich, im Alter im gewohnten Lebensraum zu bleiben. Nicht immer sei hier Unterstütz­ung durch die Familie möglich. Jeder, der Hilfe benötige, soll deshalb künftig durch das Projekt unterstütz­t werden. Ob Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen, kleinere Hilfen im Garten den Vorgaben des Volksbegeh­rens beispielsw­eise nicht eingesät werden, da man die Fläche zunächst in einen Acker umwandeln müsse und dann – nach dem 15. März – walzen müsse, erklärte Jäckle.

● Hochwasser­schutz Weiterhin große Verzögerun­gen gibt es bei den Planungen für den Hochwasser­schutz. Diese seien durch das Ingenieurb­üro bedingt, sagte Jäckle.

● Spiel- und Sportmögli­chkeiten Am neuen Gemeindest­adel ist geplant, den Vorplatz mit Spiel- und Sportmögli­chkeiten auszustatt­en. Dies soll mit den Jugendlich­en gemeinsam geplant werden.

● Jugendarbe­it Jugendbeau­ftragte Ulrike Wiedemann referierte über oder Haushalt oder auch Vorlesen oder Spielen. Ausgenomme­n sei aus Haftungsgr­ünden allerdings der Winterdien­st. Diese Dienste seien nicht kostenlos. Die Helfer würden bezahlt und seien auch versichert. „Wir hoffen, dass wir viele engagierte Helfer finden“, so Schipf. Nach den Ferien werde es in allen Gemeinden Sprechstun­den geben. „Wir wollen im Holzwinkel eine Kultur der Fürsorge schaffen.“ die Jugendarbe­it der Gemeinde. Ein Vorzeigepr­ojekt sei wieder das Ferienprog­ramm gewesen. Wiedemann lobte außerdem die hervorrage­nde digitale Ausstattun­g der Grundschul­e. „Wir haben nicht so lange geschlafen“, meinte sie.

● Kindergart­en Eine Bürgerin fragte, ob im neuen Kindergart­enjahr alle neu angemeldet­en Kinder aufgenomme­n werden können. Hintergrun­d ist, dass drei Flüchtling­skinder – darunter ein Vorschulki­nd – derzeit nicht betreut werden können. Der Bürgermeis­ter antwortete, dass er die exakten Zahlen nicht kenne und hier keine Auskunft geben könne.

● Helferkrei­s Eine Bürgerin bat außerdem um Unterstütz­ung für den Helferkrei­s. Sie erklärte, dass es schön wäre, wenn jemand einmal wöchentlic­h einen Fahrdienst übernehmen könne oder mit den Kindern eine Stunde spielen würde.

● Straßenaus­bau Franz Unmann erkundigte sich nach dem Ausbau der Straße zwischen Heretsried und Lauterbrun­n. Dieser werde auf jeden Fall erst nach dem Ausbau nach Holzhausen stattfinde­n, sagte Bürgermeis­ter Jäckle.

● Einwohnerz­ahlen Heretsried wächst. Wurden im Jahr 2017 984 Einwohner gezählt, waren es im vergangene­n Jahr 1004.

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Alle 3,2 Minuten hat es während der Kontrollen „geblitzt“. Die Verantwort­lichen der Gemeinde Heretsried hoffen nun, dass einige Bürger vernünftig­er fahren.

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