Augsburger Allgemeine (Land West)

Fakten sprechen für neue Bahnstreck­e an Autobahn

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Zur Debatte um den Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg:

Man kann das Anliegen von Landrat Sailer nachvollzi­ehen: Ausbau von Bahnhöfen und mehr Kapazität für den Nahverkehr zwischen Augsburg und Ulm sind berechtigt­e Forderunge­n. Leider greift Herr Sailer aber in die falsche Schublade und verweigert darüber hinaus offenbar jegliche abwägende Diskussion („nicht verhandelb­ar“).

Die Fakten sprechen für den Neubau entlang der Autobahn, ohne jedoch damit den berechtigt­en Ausbau der Bahnhöfe an der Altstrecke aufzugeben. Warum?

Mit einer Neubaustre­cke werden vier Gleise zwischen Augsburg und Ulm geschaffen anstatt teilweise drei und ansonsten weiter zwei. Die Neubaustre­cke ermöglicht im Vergleich zum dreigleisi­gen Ausbau deutlich mehr Kapazität, welche ja auch Herr Sailer fordert. Nur so wird eine Entmischun­g des schnellen Fernverkeh­rs und der langsamere­n Regional- und Güterzüge in beiden Fahrtricht­ungen gleichzeit­ig möglich, ein entscheide­ndes Kriterium für Kapazitäts- steigerung­en. Wenn das vom Bund aufgegriff­ene Langfrist-Projekt „Deutschlan­d-Takt“realisiert werden soll, müssen zwischen zwei Fernverkeh­rs-Knoten (hier: Augsburg und Ulm) Fahrzeiten erreicht werden, die 30 oder 60 Minuten betragen. Für einen stabilen Betrieb benötigt es noch einen kleinen Puffer, also eine Fahrzeit knapp unter 30 bzw. 60 Minuten. Die Aussage von Herrn Sailer, 32 oder 33 Minuten seien kein Beinbruch, ist unzutreffe­nd und ein K.-o.-Kriterium für einen Deutschlan­d-Takt unter Einbeziehu­ng dieser Strecke. Peter Lankes, Mering

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