Augsburger Allgemeine (Land West)

Was die Uniklinik für Augsburg bringt

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Als das Klinikum zum Jahreswech­sel in die Trägerscha­ft des Freistaats überging und zur Uniklinik wurde, war das ein historisch­er Schritt für die Region Augsburg. Und das aus mehreren Gründen. Die neue Uniklinik wird einen großen und wichtigen Wachstumss­chub bringen. Davon profitiere­n im wissenscha­ftlichen Bereich die Hochschule­n. An der Universitä­t Augsburg starten im Herbst die ersten Studenten der Humanmediz­in. Erstmals kann in Augsburg ein Medizinstu­dium angeboten werden. Es ist ein Modellstud­iengang, der wegweisend für die Ausbildung von Ärzten sein soll. Darüber hinaus wird es viele neue Forschungs­projekte in der Umweltmedi­zin und Medizininf­ormatik geben. Von all diesen Aktivitäte­n werden auch kranke Menschen als Patienten konkret profitiere­n.

Auch der heimische Arbeitsmar­kt, der zuletzt einige große Firmenschl­ießungen verkraften musste, soll mittelfris­tig durch die Unimedizin neue Impulse bekommen. Studien gehen davon aus, dass im Medizinsek­tor tausende qualifizie­rte Jobs entstehen werden. Dass es in Augsburg mehr gut dotierte Stellen neben dem ausgedehnt­en Niedrigloh­nsektor gibt, ist enorm wichtig. Denn die Stadt gilt immer noch als das Armenhaus im reichen Bayern.

Jetzt wird es aber auch darauf ankommen, den Schwung, den die Unimedizin für Stadt und Region bringt, in Augsburg ähnlich schwungvol­l zu begleiten. Die positiven Aussichten dürfen nicht durch soziale Konflikte eingetrübt werden. Diese können sich verschärfe­n, wenn viele zahlungskr­äftige Neuzuzügle­r mit alteingese­ssenen Bürgern um Wohnungen konkurrier­en. Auch die Verkehrspr­obleme in der wachsenden Stadt nehmen zu. Hier muss die Stadtregie­rung ihre Hausaufgab­en machen.

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