Augsburger Allgemeine (Land West)

Panther treffen auf harten Brocken

Aus vier Duellen mit Düsseldorf holten die Augsburger nur einen Punkt. Die Mannschaft von Harold Kreis ist gut organisier­t. Ein Problemkin­d wurde zum Star

- VON MILAN SAKO

Am Ende ging es verdammt eng zu. Drei Teams hatten nach 52 Hauptrunde­nspielen 86 Punkte auf Lager. Das Torverhält­nis gab den Ausschlag für die Reihung: Augsburg (3. Platz/+10 Tore) vor Köln (4./+8) und Ingolstadt (5./+6). Düsseldorf weist mit +15 zwar ein besseres Torverhält­nis auf, landet aber mit lediglich 83 Zählern auf Platz sechs. Der Tabellendr­itte aus Augsburg geht als Favorit in das Viertelfin­ale gegen die Rheinlände­r. Zumindest auf dem Papier. In der Punktrunde der Deutschen Eishockey Liga dominierte­n allerdings die Rheinlände­r. Im ISS-Dome siegte die Mannschaft von Harold Kreis 5:3 und 4:3. Im Curt-Frenzel-Stadion setzte sich die DEG ebenfalls mit 2:1 n. V. und 6:3 durch. Dennoch gibt sich Augsburgs Trainer Mike Stewart zuversicht­lich: „Wir können unser Spiel auf jeden Gegner einstellen. Wir wissen, dass wir Düsseldorf schlagen können.“

Seit gestern analysiert Stewart gemeinsam mit seinem Assistente­n und Videocoach Tray Tuomie den Viertelfin­algegner, der am kommenden Dienstag (12. März) zum ersten Duell ins Curt-Frenzel-Stadion kommt. Die Fakten zur Düsseldorf­er EG:

Trainer Harold Kreis zählt aktuell zu den besten deutschen EishockeyT­rainern. Der 180-fache Nationalve­rteidiger holte als Trainer mit dem HC Lugano 2006 und den ZSC Lions 2008 die Schweizer Meistersch­aft. Mit der DEG wurde er in seinem ersten Düsseldorf-Engagement 2009 Vizemeiste­r. Der 60-jährige kehrte vor der Saison vom Schweizer Spitzenklu­b EV Zug zu den Rheinlände­rn zurück. Kreis, der als möglicher Nachfolger von Marco Sturm als Bundestrai­ner im Gespräch gewesen ist und abgewunken hat, gilt als guter Motivator und kühler Taktiker.

Torhüter Mathias Niederberg­er ist nach der Vorrunde die Nummer eins der Liga. Der 26-Jährige weist mit 92,9 Prozent die beste Fangquote in der Deutschen Eishockey Liga auf. Dahinter liegen der Münchner Nationalke­eper Danny aus den Birken (92,6) und Augsburgs Olivier Roy (91,7). Der zweite DEGSchluss­mann Fredrik Petterson Wentzel aus Schweden liegt in dem Ranking auf Platz 14. Augsburg hat mit dem Siebtplazi­erten Markus Keller das ausgeglich­enere Duo.

Verteidige­r Düsseldorf besitzt mit 136 Gegentreff­ern die drittbeste Abwehr der Liga hinter Mannheim (117) und München (118). Nationalve­rteidiger Bernhard Ebner zählt ebenso zu den Stützen wie Marco Nowak, Ryan McKiernan, Kevin Marshall oder der 253-fache NHLProfi Alexandre Picard. Auffällig: Sechs Abwehrreck­en messen mindestens 1,85 Meter.

Angriff Vom Problemkin­d zum Star der Mannschaft: 14 Jahre lang spielte Philip Gogulla für die Kölner Haie, bis ihm die Klubführun­g im Frühjahr 2018 eröffnete, dass man trotz eines Vertrags bis 2019 nicht mehr mit ihm plane. Beide Seiten trafen sich vor dem Arbeitsger­icht. Am Ende wechselte Gogulla auf die andere Rheinseite und spielt seither großartig auf. Mit 26 Toren und 26 Vorlagen ist der Angreifer der Topscorer des Teams, gefolgt vom Kanadier Jaedon Descheneau (19/32), der aus dem Thurgau (Schweiz) verpflicht­et worden war. Ex-Nationalsp­ieler Alexander Barta (15/31) ist die Nummer drei vor Ken André Olimb (13/18). Sein drei Jahre älterer Bruder Mathis Olimb, ein begnadeter Spielmache­r, stürmte von 2007 bis 2009 für die Panther.

 ??  ?? Foto: Siegfried Kerpf In dieser Szene stoppt DEG-Verteidige­r Marco Nowak (links) den Panther-Spielmache­r Drew LeBlanc. Im Hintergrun­d verfolgt Ken André Olimb die Szene. Der norwegisch­e Stürmer ist ähnlich wie LeBlanc der Spielmache­r der Düsseldorf­er.
Foto: Siegfried Kerpf In dieser Szene stoppt DEG-Verteidige­r Marco Nowak (links) den Panther-Spielmache­r Drew LeBlanc. Im Hintergrun­d verfolgt Ken André Olimb die Szene. Der norwegisch­e Stürmer ist ähnlich wie LeBlanc der Spielmache­r der Düsseldorf­er.

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