Augsburger Allgemeine (Land West)
Umzüge: Wird „Bennet“zum Problem?
Die Verantwortlichen bei der Faschingsvereinigung CCD Deubachia sind guter Dinge. Bis Mittag sollte Stumtief „Bennet“abgeflaut sein. Wann es schon mal anders lief
Wegen des Sturmtiefs Bennet mussten am gestrigen Rosenmontag vor allem in Mitteldeutschland einige große Faschingsumzüge abgesagt werden. Engelbert Kugelbrey, dem Umzugskoordinator bei der CCD Deubachia, tut es um die Umzüge in den betroffenen Regionen leid. Um die Parade durch Deubach am Dienstag macht er sich allerdings keine Sorgen: „Regen und Wind sollen bis Mittag nachlassen, dann steht auch einem gelungenem Umzug nichts mehr im Weg.“
Wetterexperte Klaus Hager aus Neusäß bestätigt, dass es auch am Faschingsdienstag zwar noch windig bleibe, das Schlimmste aber wahrscheinlich bis zum Mittag überstanden sei. „Im Laufe des Tages flaut der Sturm merklich ab, sodass der Wind dann nicht mehr gefährlich ist“, sagt er.
Bliebe das Wetter allerdings wie am Montag, dann könnte es für den Faschingsumzug durchaus problematisch werden. In ausgesetzten Lagen erreichten die Böen laut Hager bis zu 100 Stundenkilometer. Im Mittel wären die Windstöße bis zu 80 Stundenkilometer schnell. Bei derartigen Wetterlagen können laut dem Experten durchaus Dachziegel und Äste fallen. Auch für größere Faschingswagen kann Wind zum Problem werden. Die Aufbauten seien kaum festgezurrt und dadurch anfällig für Windböen, erklärt Hager. Das Restrisiko sei am Faschingsdienstag allerdings gering, wiederholt der Experte.
Engelbert Kugelbrey erklärt außerdem, dass die Umzugsstrecke im Ortskern von Deubach „sehr windgeschützt“sei. Starke Böen könnten maximal für die Partymeile am Ortsrand zu einem Problem werden. Da der Umzug um 14.14 Uhr losgeht, glaubt Kugelbrey aber nicht, dass „Bennet“noch Auswirkungen auf den Deubacher Umzug habe. Einzig die Vorbereitungen mussten wegen des Sturmtiefs verschoben werden. Einige Bauzäune, die die Partymeile einfassen sollen, konnten die Deubacher nicht wie geplant noch am Vorabend aufstellen, sondern erst am Morgen vor dem Umzug. „Deshalb gehen wir am Montag auch etwas früher ins Bett“, erklärt der Umzugskoordinator.
Sorgen um die eigene Sicherheit braucht sich auf dem Deubacher Faschingsumzug sowieso niemand zu machen. Insgesamt sechs Feuerwehren aus dem Umkreis sind – zusätzlich zur Deubacher – im Einsatz. Außerdem hat der Carnevalsclub einen Sicherheitsdienst engagiert.
In seiner Geschichte wurde der Faschingsumzug in Deubach erst zweimal abgesagt. 1991 reagierten viele Faschingsvereinigungen mit einer Absage auf den Jugoslawienkrieg, auch die Deubacher Vereinigung gehörte dazu. 1992 folgte dann die einzige wetterbedingte Absage des Umzugs: „Aber da waren die Wetterprognosen ganz anders“, erinnert sich Kugelbrey.