Augsburger Allgemeine (Land West)

Wiest und Kessel werfen überrasche­nd das Handtuch

Aindlinger Trainer bleiben nicht bis zum Saisonende: Jetzt muss wieder mal „Macco“bei TSV aushelfen

- VON JOHANN EIBL

Mit dieser Entwicklun­g konnten nur echte Insider rechnen: Am Wochenende trennte sich der TSV Aindling überrasche­nd von seinen Fußballtra­inern Herbert Wiest und Joachim Kessel, die eigentlich bis Ende Mai im Amt bleiben sollten. Bis zum Abschluss der Bezirkslig­asaison wird Magnus Hoffmann, 53, von allen nur „Macco“gerufen, als Chefcoach fungieren. Der Verein möchte zudem Spieler Benjamin Woltmann als CoTrainer installier­en. Diese Tätigkeit wird er ohnehin in der nächsten Saison an der Seite von Roland Bahl einnehmen (wir berichtete­n).

Nach der 1:8-Pleite im Testspiel gegen Schwabmünc­hen hatten Wiest und Kessel die Verantwort­lichen wissen lassen, dass sie bereits jetzt ihre Tätigkeit beim TSV beenden wollten. Weil Präsident Ludwig Grammer noch in Urlaub weilte, wurde die Personalie vertagt. Wie Hoffmann erklärte, läutete bei ihm am Donnerstag gegen 21.30 Uhr das Telefon.

Josef Kigle, Vorstand Spielbetri­eb, rief an, um auszuloten, ob Hoffmann ein drittes Mal als „Nothelfer“einspringe­n wolle. „Ich habe nicht lange überlegen müssen“, meinte er dazu und stand bereits gestern auf der Anlage in Hohenried an der Außenlinie.

„Es ist noch einiges im Argen“, musste er trotz des 4:2-Siegs beim SSV Alsmoos-Petersdorf einräumen. Er wünscht sich mehr Eigeniniti­ative von seinem Personal: „Es muss auf dem Platz mehr gesprochen werden. Es geht nicht innerhalb kurzer Zeit. Schade, dass wir so viele Verletzte und Ausfälle haben.“Hoffmann beklagt eine gewisse Unzufriede­nheit innerhalb des Teams. Er will dafür sorgen, dass die Spielfreud­e möglichst bald zurückkehr­t. Warum Wiest und Kessel vorzeitig das Handtuch warfen, das kann der Nachfolger nicht sagen. Er mutmaßt: „Mit den beiden Trainer hat es nicht mehr gepasst.“Es sei mehr als notwendig gewesen, dass nun die Reißleine gezogen wurde: „Es muss sich was ändern.“Möglicherw­eise in Form einer dritten Trainingse­inheit pro Woche.

Herbert Wiest, der im Landkreis Augsburg zu Hause ist, äußerte sich am Sonntag so: „Es war ein Gedankenga­ng von Kessel und mir, wenn Roland Bahl frei ist, dass wir unsere Ämter zur Verfügung stellen. Das war ein Angebot von unserer Seite, eine Gefälligke­it.“Kigle stellte die Angelegenh­eit ähnlich dar: „Die haben gemeint, dass der Roland Bahl kommen soll.“Sein Wunsch für die nächsten Wochen: „Wir brauchen jetzt Ruhe.“

In einer Pressemitt­eilung des Vereins ist zu lesen: „Es herrschte sicher Unzufriede­nheit über die derzeitige Personalsi­tuation und die unzufriede­n verlaufend­e Vorbereitu­ng.“Aufgrund von Verletzung­en und Krankheite­n ist der Kader des Bezirkslig­ateams so sehr geschrumpf­t, dass man ständig Hilfe aus der zweiten Mannschaft sowie aus der Jugend braucht, um zu den Spielen antreten zu können.

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Am Wochenende schon beim Testspiel an der Seitenlini­e: Josef Kigle und Trainer Macco Hoffmann. Foto: Johann Eibl
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Herbert Wiest

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