Augsburger Allgemeine (Land West)
Faschingsbilanz
Trotz einiger Vorfälle zieht die Polizei positive Bilanz. Auch die Zahlen beim Zusmarshauser Faschingsumzug können sich sehen lassen
Handfester Streit um eine geöffnete Klotür
Ein unangenehmer Augenblick für jeden, der gerade das stille Örtchen benutzt: Plötzlich geht die Tür auf, und vor einem steht ein Fremder. So ungefähr muss es am Sonntag im Verlauf des Faschingstreibens in Zusmarshausen gewesen sein. Das hatte Folgen.
Nachdem eine nicht verschlossene Türe eines besetzten Dixiklos unbeabsichtigt geöffnet worden war, kam es zu einem Streit, zunächst mit Worten. Doch dann auch mit Fäusten: Einem 14-Jährigen wurde von einem Unbekannten, der offenbar zu einer Gruppe gehörte, mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Jugendliche wurde nach Polizeiangaben leicht verletzt.
Trotz des Vorfalls bezeichnete die Polizei in Zusmarshausen den Umzug als insgesamt „sehr friedlich“. Nachdem der Umzug mit seinen über 60 Gruppen und Wagen aufgelöst worden war, habe es vereinzelt Streitereien gegeben, die geschlichtet werden musste. Beamten hätten auch wegen Beleidigung Anzeige erstattet.
Bis zum frühen Sonntagabend mussten die Helfer des Roten Kreuzes zu rund zehn Einsätzen. Im Vorjahr seien es unmittelbar nach dem Umzug doppelt so viele gewesen, weiß der Leiter der Polizeiinspektion Raimund Pauli. Er ging am Sonntagabend nach Rücksprache mit den Veranstaltern, den Zusamtaler Bettschonern, von einer Rekordkulisse aus: An den Straßen hätten nach einer Schätzung bei guten äußeren Bedingungen rund 15000 Menschen das Faschingsspektakel verfolgt. Dazu seien rund 2000 Teilnehmer gekommen, die auf den Mottowagen standen oder bei den Gruppen mitgelaufen waren.
Was vom diesjährigen Fasching bleibt, sind viele Erinnerungen. Und Fundsachen: Die werden jetzt bei der Marktverwaltung gesammelt. Gestern waren es ein Geldbeutel und ein Ausweis, der nach der Party im Zelt von ihrem Besitzer vergessen oder verloren worden waren.