Augsburger Allgemeine (Land West)

„Ich glaube wirklich, dass wir weiterkomm­en“

Panther-Verteidige­r Henry Haase über das Play-off-Duell gegen seinen Ex-Klub

- VON ANDREAS KORNES

Es sind auch Kleinigkei­ten, die darauf hindeuten, dass die Play-offs anstehen. Zum Beispiel ist das Training der Panther nicht mehr öffentlich zugänglich. Die Türen am CurtFrenze­l-Stadion sind ab sofort versperrt, wenn Trainer Mike Stewart mit seiner Mannschaft an den taktischen Winkelzüge­n feilt. Es ist eine Vorsichtsm­aßnahme, Spionageak­tivitäten aus Düsseldorf sind nicht bekannt – wären aber vergeblich.

Auch Henry Haase hat seine Kontakte nach Düsseldorf auf Eis gelegt. In den vergangene­n zwei Jahren spielte der Verteidige­r für die DEG, inzwischen trägt er das Trikot der Panther. „Ich kenne schon noch ein paar von den Jungs, aber das ist über die Saison abgeebbt. Im Prinzip ist es mir auch komplett egal, gegen wen wir in den Play-offs spielen. Das könnte auch Pittsburgh sein – Hauptsache, wir kommen weiter“, sagt der Mann mit der unüberhörb­aren Berliner Schnauze. Mit den Eisbären, deren Jugendmann­schaften er bis in den DEL-Kader durchlief, absolviert­e er 19 Play-off-Spiele und erzielte zwei Tore. „Das, was jetzt kommt, ist die Belohnung für die ganze Vorbereitu­ng und diese lange Saison mit 52 Spielen. Jetzt gilt es“, sagt Haase.

Alles werde jetzt noch ein bisschen intensiver. Die Atmosphäre im Curt-Frenzel-Stadion zum Beispiel. „Die Stimmung ist ja eh schon der Wahnsinn hier, aber in den Playoffs wird es sicher noch einmal hei- ßer zugehen.“Auf dem Eis werde es ebenfalls noch härter zur Sache gehen. Haase: „Da nimmt sich keiner mehr zurück. Jeder spielt noch konsequent­er, es passieren nur noch sehr wenige Fehler, denn jeder Fehler kann entscheide­nd sein.“

Seine ehemaligen Teamkolleg­en aus Düsseldorf sieht Haase als gefährlich­e Gegner. Die vier Duelle in der Hauptrunde gingen allesamt verloren. „In den Play-offs werden die Karten aber neu gemischt. Die DEG hatte jetzt eine schlechte Phase und musste lange mit nur sechs Verteidige­rn spielen. Das kostet auf Dauer richtig Substanz. Ich glaube wirklich, dass wir weiterkomm­en“, sagt Haase.

Das Erreichen des Halbfinale­s wäre die Krönung einer ohnehin schon sehr erfolgreic­hen Saison. „Platz drei nach der Hauptrunde – das hätten wir vor der Saison alle sofort unterschri­eben. Die ganze Mannschaft hat einen super Job gemacht. Dritter Platz, das ist einfach unglaublic­h.“

Das Geheimnis des Erfolges liege im perfekten Zusammensp­iel aller Rädchen. „Ich habe das noch nie so erlebt wie hier. Wenn du bei den Eisbären deine Spiele gewonnen hast, dann war das halt so. Du hattest unglaublic­he Spieler in der Mannschaft – die besten, die es auf dem Markt gab.“In Augsburg seien mit Matt White, Drew LeBlanc oder Brady Lamb zwar auch außergewöh­nliche Spieler am Werk. „Darüber hinaus passt hier alles zusammen. Trainer, Betreuer, Büro, Mannschaft – überall ist gute Stimmung. Die Leute machen alle einen guten Job.“Niemand gehe einem auf die Nerven, „aber es ist immer jemand da. Hier gibt es viel Selbstbewu­sstsein, aber keine Arroganz.“

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Foto: Kerpf Gegen Düsseldorf setzte es für die Augsburger Panther und Henry Haase (links) bisher in dieser Saison nur Niederlage­n. Das soll sich jetzt ändern.
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Henry Haase

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