Augsburger Allgemeine (Land West)
Diese Musik stirbt nie
Die Buddy Holly Band im Parktheater
Jung verstorbenes Genie – da denkt man nicht sofort an Buddy Holly. Aber tatsächlich ist Hollys Todestag, der 3. Februar 1959, der Tag, „an dem die Musik starb“, wie Don MacLean zwölf Jahre später in „American Pie“dichtete. Hollys Musik blieb aber lebendig – auch Jahrzehnte danach. Und sie begeistert wie jetzt im ausverkauften Parktheater, wo schon zum vierten Mal die Buddy Holly Band das Publikum mitriss.
Einen Abend lang jagte bei „Buddy in Concert“ein Hit den anderen. Obwohl die Songs von Holly, Elvis, Bill Haley und all den Göttern des Rock ’n’ Roll aus den 1950er Jahren stammen, haben sie kein Körnchen Staub angesetzt. „Peggy Sue“und das herrlich schmachtende „That’ll Be The Day“hatten Holly, der mit 22 Jahren tragisch wegen eines Flugzeugabsturzes starb, bekannt gemacht.
Die vier Musiker plus eine Saxofonistin setzten von Anfang an auf Entertainment, animierten professionell die Zuschauer zum Tanzen und Mitsingen. Passend die Glitzerkostüme, Südstaatenhemden und Mikrofone aus den 1950er Jahren (leider mit entsprechend mangelhafter Technik). Ein bisschen unvermittelt gab es in dem aufgesetzten Frohsinn noch kleine akrobatische Einlagen und Witzchen.
Vielleicht hätte man in dieser bunten Show ein bisschen mehr auf die Macht der Musik setzen können. Akustisch zu Brei geriet die schlecht ausbalancierte Mischung, das Schlagzeug dominierte und ließ den Stimmen kaum eine Chance. Schleppend wirkte manchmal der Rhythmus – vor allem wenn man, wie hier die Musiker selbst, auf die Eins klatscht, statt lässig die im Rock ’n’ Roll übliche Zwei, den Backbeat, betont.
Der Stimmung schadete das nicht. Laut und glücklich sangen die begeisterten Zuschauer mit bei „La Bamba“und Bill Haleys „See You Later, Alligator“und „All Shook Up“von Elvis. Mit „Buddy in Concert“bot die Band ein Programm, das rockte und kaum auf den Stühlen hielt. Diese Musik stirbt nie.