Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine Kämpferin für das soziale Miteinander
Die langjährige SPD-Stadträtin Lisel Williams ist im Alter von 81 Jahren gestorben
Lisel Williams ist tot. Die langjährige SPD-Stadträtin und Gründerin des Ulrichsvereins ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Die gebürtige Düsseldorferin war eine leidenschaftliche Musikerin, spielte Cello und sang im Kirchenchor. Bach und Mozart zählten zu ihren Lieblingskomponisten.
Doch nicht nur die Musik, auch das Reisen und Entdecken neuer Länder zählten zu ihren Hobbys. So wanderte Lisel Williams 1959 nach Australien aus, wo sie ihren späteren Ehemann kennenlernte und zwei Kinder bekam. Nach ihrer Scheidung im Jahr 1972 kehrte sie nach Deutschland zurück und ließ sich in Augsburg nieder. Die Arbeit im Sekretariat von Professor Martin Pfaff regte sie zu eigenem sozialen Engagement an. So beteiligte sie sich an der Gründung des Augsburger Frauenhauses und an den damaligen Antiatom-Protesten.
Ab 1978 setzte sich Williams als SPD- Stadträtin vor allem für kulturelle und soziale Belange ein. Dank ihrer Sprachkenntnisse wurde sie gern als Dolmetscherin bei den Reisen zu den Partnerstädten angefragt. So reiste sie mit Oberbürgermeister Hans Breuer und den Stadträten in die amerikanische Schwesternstadt Dayton. Neben ihrem Ehrenamt als Stadträtin wirkte die Verstorbene im Mozartkuratorium und im Vorstand der Volkshochschule mit. Außerdem war sie 45 Jahre lang aktives Mitglied bei der Arbeiterwohlfahrt.
Zunächst wohnte sie in Haunstetten, zog jedoch zur Zeit der Altstadtsanierung ins Ulrichsviertel um. Auch dort gab es viel zu tun, um das Miteinander der neuen und alten Bewohner zu stärken. So gehörte sie auch hier zu den initiativ wirkenden Bürgern, die den Ulrichsverein und einen Kinderhort gründeten.
Die Trauerfeier für Lisel Willliams mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 22. März, um 11.30 Uhr auf dem Westfriedhof statt.