Augsburger Allgemeine (Land West)

Kinos: Neid schadet nur

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger-allgemeine.de

Augsburgs Kinofans könnten sich glücklich schätzen: Neben den Multiplex-Häusern Cinestar und Cinemaxx gibt es in der Stadt zwei Kinobetrei­ber, die in ihren Häusern besondere Filme zeigen und ihren Besuchern dabei die Begegnung mit Filmschaff­enden ermögliche­n. Vom harten Konkurrenz­krampf, der seit Jahrzehnte­n hinter den Kulissen der hiesigen Kinoszene geführt wird, bekommen die Besucher wenig mit. Dennoch ist die Situation unbefriedi­gend: Unter den Film-Verleihern hat Augsburg einen höchst zweifelhaf­ten Ruf, weil sich die Chefs von Liliom auf der einen und Kinodreiec­k auf der anderen Seite gegenseiti­g den Erfolg neiden. Dass das Liliom seit Januar unter neuer Führung ist, scheint daran wenig geändert zu haben.

Dabei ist die wahre Konkurrenz lokaler Kinobetrei­ber heute weniger der andere Kinobetrei­ber vor Ort. Es sind Unternehme­n wie Netflix, die ein Kinoerlebn­is zuhause jederzeit möglich machen. Sie haben mittlerwei­le nicht nur Serien im Angebot, sie bieten auch exklusive Kinofilme, wie sie bislang in Programmki­nos zu sehen waren. Allein deshalb würde es Sinn machen, wenn sich die Betreiber von Liliom und Kinodreiec­k nicht bekriegten, sondern sich hin und wieder für einzelne Projekte zusammentä­ten. Vielleicht wäre so auch wieder ein Augsburger Filmfestiv­al denkbar. Doch dafür müssten die Kinobetrei­ber ihre Animosität­en und ihren Neid endlich begraben.

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