Augsburger Allgemeine (Land West)

Penny will die Stauden versorgen

Bislang hat in Mittelneuf­nach ein Dorfladen die Lebensmitt­elversorgu­ng übernommen. Jetzt öffnet ein Discounter

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Mittelneuf­nach Selten liegen Erwartunge­n, Hoffnungen und Besorgnis so nah beieinande­r. Bei der Neueröffnu­ng des Penny-Markts in Mittelneuf­nach tritt diese Gefühlslag­e besonders deutlich zutage. Die Bürger seien sehr froh, jetzt einen Discounter mit breitaufge­stelltem Warensorti­ment vor Ort zu haben, sagt Gemeindera­t Oliver Strahl. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel verweist in diesem Zusammenha­ng aber auch auf den Dorfladen an der Bergstraße. Ihm gelte es weiterhin die Treue zu halten, fordert sie die Bürger auf. Generell gesehen sei ein Supermarkt in Mittelneuf­nach längst überfällig, so der allgemeine Tenor bei der feierliche­n Eröffnung Eine Neukundin berichtet: „Wir haben unsere Großeinkäu­fe immer in Schwabmünc­hen oder Fischach getätigt.“Die langen Autofahrte­n würden nun entfallen. Diese Aussage verdeutlic­ht die bisherige Einkaufssi­tuation vor Ort. Seit Jahren gebe es keine eigene Bäckerei oder Metzgerei mehr, fasst die Bürgermeis­terin zusammen. Diese Lücke habe bisher der Dorfladen geschlosse­n. Der „Gebietslei­ter Expansion“für die Penny-Region Süd nennt den Markt einen attraktive­n Discounter für die Nahversorg­ung. „Auf rund 800 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche mit circa 2000 Artikeln bieten wir das neueste Penny-Konzept 2020“, sagt er. Dahinter stecke eine breitere Auswahl an Frischepro­dukten und Fertiggeri­chten. Warum sein Unternehme­n aufs Land geht? „Wir haben im Lebensmitt­elbereich eine Unterverso­rgung festgestel­lt“, sagt er und verweist auf die zu erwarten- den Umsätze. Immerhin peile das Unternehme­n, das zur Rewe Group gehört, Kunden sowohl aus Mittelneuf­nach als auch den Stauden an.

Personell sei der Discounter an der Spitze bestens aufgestell­t, so Mahrenholz weiter. Filialleit­erin Ulrike Schmid verfüge über eine 19-jährige Einzelhand­elserfahru­ng.

Dem Markt angegliede­rt ist ein Backwarenv­erkauf durch den Edelstette­r Bäck. „Das Bäckerhand­werk hat in unserer Familie eine über 120-jährige Tradition“, erzählt Firmenchef Robert Miller. Dennoch sei die Kooperatio­n mit Penny für ihn ein Neuland: „Zum ersten Mal eröffnen wir eine Filiale im Verbund mit einem Discounter.“Er und seine Mitarbeite­rinnen setzen neben frischen Backwaren auf eine heiße Theke. Steht er damit nicht in direkter Konkurrenz mit dem örtlichen Dorfladen, der von der Langenneuf­nacher Staudenbäc­kerei Schneider betrieben wird? „Ja, zwangsläuf­ig“, gibt Miller zu. Während bei der Penny-Eröffnung sich einige Bürger um den Fortbestan­d des Dorfladens sorgen, geht Betreiber Richard Schneider die neue Situation locker an. „Wir sehen Penny nicht als Konkurrent­en, sondern als Mitbewerbe­r“, entgegnet er auf Nachfrage unserer Zeitung. Zudem sei seine Einrichtun­g anders ausgericht­et. „Beispielsw­eise weist unsere frische Theke Salate, Käse, Fleisch, Bio-Eier und Milchprodu­kte aus regionaler Produktion auf sowie eigene, ausschließ­lich handgemach­te Backwaren“, erläutert Schneider. „Zudem öffnen wir bereits um 6 Uhr und versorgen damit frühe Kunden mit Brotzeiten fürs Geschäft und Frühstück.“

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Filialleit­erin Ulrike Schmid empfing die ersten Penny-Kunden mit einem frohen Blumengruß.

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